Antonia von Ulrici
letzte Äbtissin der Zisterzienserinnenabtei Mariasaal 1741–1782
* 1700 Glatz
† 1782 Welehrad
Antonia von Ulrici aus Glatz[1] wurde am 20. Juli 1741 zur Äbtissin der Zisterzienserinnenabtei Mariasaal (Königinkloster) in Altbrünn gewählt.
1762 begann sie eine vollständige Erneuerung der Kirche im Innern. Die alten gotischen Altäre (und mit ihnen wahrscheinlich auch manches andere nicht mehr als zeitgemäß erachtete) wurden entfernt und durch neue im barocken Stil ersetzt. Um den hohen barocken Aufbau des Hochaltars zu ermöglichen, wurde das mittlere Fenster des Hochaltarchors vermauert und eine Stiege zu den hohen Gesimsen gebaut. Der neue Hochaltar wurde mit einem von Joseph Taddäus Rotter († 1763 oder 1764) gemalten Bild, darstellend Mariae Himmelfahrt, geschmückt. Ferner wurden noch sieben Seitenaltäre aufgestellt, ebenfalls mit Altarblättern von Rotter und Felix Scheffler.
Weil hierzu das nötige Geld nicht ausreichte, schloss die Abtei am 16. Juni 1769 mit Johann Josef Freiherrn von L’Huillier und dessen Gattin Maria Franziska geb. Klotz, deren Tochter Maria Karolina Chorfrau im Kloster war, einen Vertrag, mit dem die letzteren dem Kloster „zur Vollendung des hohen und der Seitenaltäre“ ihr Vermögen von 13.000 fl. übergaben und dafür lebenslänglich Wohnung und Verpflegung im Stift erhalten sollten. Auch verpflichtete sich das Kloster, eine bestimmte Zahl von hl. Messen für sie und ihre Eltern abhalten zu lassen.
Äbtissin Antonia ging nach der am 18. März 1782 im Zuge der josefinischen Reformen erfolgten Aufhebung des Klosters nach Welehrad, wo sie im 82. Lebensjahr starb.
gge, Dez. 2024
- ↑ Das Österreichische Adels-Lexikon von Johann Georg Megerle von Mühlfeld (Wien 1822) nennt auf S. 403 einen Johann Pharamond von Ulrici, Fiscal zu Glatz, der 1705 die Bestätigung des Reichsadelstandes erhielt.
Daten:
Abbatissa: el. 20. Juli 1741.Literatur:
Wolný, Gregor: Kirchliche Topographie von Mähren: meist nach Urkunden und Handschriften, Band 3. Selbstverlag des Verfassers, in Kommission der Nitsch und Grosse’schen Buchhandlung, 1856, S. 49–163 · Poye, Ambros: Einige Notizen aus der Geschichte der Restaurirungen der gegenwärtigen Stifts- und Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt in Altbrünn, in: Notizen-Blatt der Historisch-Statistischen Section der Kais.-Königl. Mährisch-Schlesischen Gesellschaft: 1891. Brünn, 1891, S. 34f.Vorlage:Page.name: ULRICI, Antonia OCist – Biographia Cisterciensis