Detterle, Ausanius: Unterschied zwischen den Versionen

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'''V.:''' Anton Detterle, Schulmeister († 19. Dez. 1801); '''M.:''' Maria Schäll (1781); '''G.:''' acht Geschwister, darunter Michael (Abt Ausanius), und zwei Halbgeschwister aus der zweiten Ehe des Vaters mit Maria Anna Mühler.
 
'''V.:''' Anton Detterle, Schulmeister († 19. Dez. 1801); '''M.:''' Maria Schäll (1781); '''G.:''' acht Geschwister, darunter Michael (Abt Ausanius), und zwei Halbgeschwister aus der zweiten Ehe des Vaters mit Maria Anna Mühler.
 
==Daten==
 
==Daten==
'''Prof.''' 15. Aug. 1777; '''Sac.:''' 23. Sep. 1780 (Ebf. v. Colloredo); '''Abbas:''' el. 1. Okt. 1801, ben. 4. Okt. 1801.
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'''Prof.''' 15. Aug. 1777; '''Sac.:''' 23. Sep. 1780 (Ebf. v. Colloredo); '''Primiz:''' 15. Okt. 1780; '''Abbas:''' el. 1. Okt. 1801, ben. 4. Okt. 1801, res. 18. März 1803.
  
 
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Michael Detterle besuchte, wie auch sein Bruder, das Akademische Gymnasium der Benediktineruniversität Salzburg und trat in die Zisterzienserabtei Raitenhaslach ein. Am 23. September 1780 wurde er im Salzburger Dom von Fürstbischof Hieronymus v. Colloredo zum Priester geweiht. Danach lehrte er Mathematik an der Hauslehranstalt des Klosters. Von 1793 bis 1796 war er Pfarrvikar in Margarethenberg (Lkr. Altötting) und von 1796 in Hadersdorf am Kamp in Österreich. Am 1. Okt. 1801, wenige Wochen nach der Wahl seines Bruders zum Abt von Wilhering, zum Abt gewählt und durch den Aldersbacher Abt [[Temel, Urban|Urban Temel]] benediziert, musste er schon 1803 im Zuge der Säkularisation die Enteignung und Aufhebung seines Klosters mitansehen. Immerhin gelang es ihm noch, 150 Gegenstände aus dem Klosterbesitz, v.a. Graphiken, Gemälde und Bilderrahmen, zu ersteigern.
 
Michael Detterle besuchte, wie auch sein Bruder, das Akademische Gymnasium der Benediktineruniversität Salzburg und trat in die Zisterzienserabtei Raitenhaslach ein. Am 23. September 1780 wurde er im Salzburger Dom von Fürstbischof Hieronymus v. Colloredo zum Priester geweiht. Danach lehrte er Mathematik an der Hauslehranstalt des Klosters. Von 1793 bis 1796 war er Pfarrvikar in Margarethenberg (Lkr. Altötting) und von 1796 in Hadersdorf am Kamp in Österreich. Am 1. Okt. 1801, wenige Wochen nach der Wahl seines Bruders zum Abt von Wilhering, zum Abt gewählt und durch den Aldersbacher Abt [[Temel, Urban|Urban Temel]] benediziert, musste er schon 1803 im Zuge der Säkularisation die Enteignung und Aufhebung seines Klosters mitansehen. Immerhin gelang es ihm noch, 150 Gegenstände aus dem Klosterbesitz, v.a. Graphiken, Gemälde und Bilderrahmen, zu ersteigern.
  
Als Ex-Abt bewohnte Ausanius Detterle das Abteistöckl neben der Klosterkirche und widmete sich weiterhin dem geistlichen Dienst und der Pfarrseelsorge. Auf einer gepachteten Fläche des früheren Klosterhofs betrieb er Safrananbau und eine Obstbaumzucht. Daneben führte er ein kleines Geldinstitut und widmete sich ansonsten seinen schöngeistigen Neigungen. Mit seinem Vermögen finanzierte er Anschaffungen der Pfarrgemeinde (Orgel, Turmuhr) und unterstütze Bedürftige.
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Als Pensionär bewohnte Ausanius Detterle das Abteistöckl neben der Klosterkirche, widmete sich weiterhin der Pfarrseelsorge und nahm auch noch gelegentlich Pontifikalhandlungen vor. Auf einer gepachteten Fläche des früheren Klosterhofs betrieb er Safrananbau und eine Obstbaumzucht. Daneben führte er ein kleines Geldinstitut und widmete sich ansonsten seinen schöngeistigen Neigungen. Mit seinem Vermögen finanzierte er Anschaffungen der Pfarrgemeinde (Orgel, Turmuhr) und unterstütze Bedürftige.
  
Abt Ausanius starb, hochgeachtet, am 20. Februar 1829. Sein Grabstein befindet sich an der Kirchenmauer von Marienberg.
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Abt Ausanius starb, hochgeachtet, am 20. Februar 1829, und wurde drei Tage später auf dem Friedhof von Marienberg beigesetzt, wo sich sein Grabstein noch heute befindet.
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==
  
 
* Seidl, Alois: Ausanius und Bruno Detterle, Äbte von Raitenhaslach und Wilhering. – In: CistC 117.1 (2010) 95–108
 
* Seidl, Alois: Ausanius und Bruno Detterle, Äbte von Raitenhaslach und Wilhering. – In: CistC 117.1 (2010) 95–108
 
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* Krausen, Edgar: ''Das Erzbistum Salzburg I. Die Zisterzienserabtei Raitenhaslach.'' – Berlin : Walter de Gruyter, 1977 – S. 340–342 (=Germania Sacra NF 11, Die Bistümer der Kirchenprovinz Salzburg.)
 
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Version vom 27. Juni 2010, 12:42 Uhr

Ausanius Detterle

Ausanius Detterle

letzter Abt von Raitenhaslach 1801–1803

* 22. Aug. 1755 Aspach, Innviertel
† 20. Feb. 1829

Genealogie

V.: Anton Detterle, Schulmeister († 19. Dez. 1801); M.: Maria Schäll (1781); G.: acht Geschwister, darunter Michael (Abt Ausanius), und zwei Halbgeschwister aus der zweiten Ehe des Vaters mit Maria Anna Mühler.

Daten

Prof. 15. Aug. 1777; Sac.: 23. Sep. 1780 (Ebf. v. Colloredo); Primiz: 15. Okt. 1780; Abbas: el. 1. Okt. 1801, ben. 4. Okt. 1801, res. 18. März 1803.

Leben

Detterle, Ausanius, Taufname Michael, der letzte Abt der Zisterzienserabtei Raitenhaslach, war das älteste Kind des Aspacher Schulmeisters Anton Detterle aus dessen erster Ehe mit der Schulmeisterstochter Maria Schäll. Sein jüngerer Bruder Anton (→Detterle, Bruno) war von 1801 bis 1832 Abt des Zisterzienserklosters Wilhering bei Linz.

Michael Detterle besuchte, wie auch sein Bruder, das Akademische Gymnasium der Benediktineruniversität Salzburg und trat in die Zisterzienserabtei Raitenhaslach ein. Am 23. September 1780 wurde er im Salzburger Dom von Fürstbischof Hieronymus v. Colloredo zum Priester geweiht. Danach lehrte er Mathematik an der Hauslehranstalt des Klosters. Von 1793 bis 1796 war er Pfarrvikar in Margarethenberg (Lkr. Altötting) und von 1796 in Hadersdorf am Kamp in Österreich. Am 1. Okt. 1801, wenige Wochen nach der Wahl seines Bruders zum Abt von Wilhering, zum Abt gewählt und durch den Aldersbacher Abt Urban Temel benediziert, musste er schon 1803 im Zuge der Säkularisation die Enteignung und Aufhebung seines Klosters mitansehen. Immerhin gelang es ihm noch, 150 Gegenstände aus dem Klosterbesitz, v.a. Graphiken, Gemälde und Bilderrahmen, zu ersteigern.

Als Pensionär bewohnte Ausanius Detterle das Abteistöckl neben der Klosterkirche, widmete sich weiterhin der Pfarrseelsorge und nahm auch noch gelegentlich Pontifikalhandlungen vor. Auf einer gepachteten Fläche des früheren Klosterhofs betrieb er Safrananbau und eine Obstbaumzucht. Daneben führte er ein kleines Geldinstitut und widmete sich ansonsten seinen schöngeistigen Neigungen. Mit seinem Vermögen finanzierte er Anschaffungen der Pfarrgemeinde (Orgel, Turmuhr) und unterstütze Bedürftige.

Abt Ausanius starb, hochgeachtet, am 20. Februar 1829, und wurde drei Tage später auf dem Friedhof von Marienberg beigesetzt, wo sich sein Grabstein noch heute befindet.

Literatur

  • Seidl, Alois: Ausanius und Bruno Detterle, Äbte von Raitenhaslach und Wilhering. – In: CistC 117.1 (2010) 95–108
  • Krausen, Edgar: Das Erzbistum Salzburg I. Die Zisterzienserabtei Raitenhaslach. – Berlin : Walter de Gruyter, 1977 – S. 340–342 (=Germania Sacra NF 11, Die Bistümer der Kirchenprovinz Salzburg.)

Zitierempfehlung: Detterle, Ausanius, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 27.06.2010, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Detterle,_Ausanius