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Dominique Georges, geboren 1613 in Cutry bei Longwy, studierte in Löwen und an der Jesuitenuniversität Pont-à-Mousson. Nach der Priesterweihe wurde er 1637 Pfarrer in Circourt in der Diözese Toul. Durch den Krieg von dort vertrieben, hielt er sich einige Jahre in St-Nicolas-du-Chardonnet in Paris auf (unweit des Collège Saint-Bernard) und kam dann als Pfarrer nach Le Pré-d’Auge in der Normandie.  
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Dominique Georges, geboren 1613 in Cutry bei Longwy, studierte in Löwen und an der Jesuitenuniversität Pont-à-Mousson. Nach der Priesterweihe wurde er 1637 Pfarrer in Circourt in der Diözese Toul. Durch den Krieg von dort vertrieben, hielt er sich einige Jahre im Seminar von St-Nicolas-du-Chardonnet in Paris auf (unweit des Collège Saint-Bernard) und war dort Präfekt der Junioren und studierte nebenbei an der Sorbonne. Einer der Junioren war der Kommendatarabt von [[Val-Richer]] im Bistum Bayeux, [[Laplace, Jean-Baptiste|Jean-Baptiste de Laplace]], der ihm 1646 die Pfarrei Le Pré-d’Auge in der Normandie übertrug, für die er als Abt das Präsentationsrecht hatte. Wann genau Georges sie übernahm, ist nicht bekannt<ref>Es gab einige Verzögerung durch einen Rechtsstreit mit dem weltlichen Herrn, François de La Rivière, der vom Parlament zugunsten des Abtes entschieden wurde.</ref>); seine erste Amtshandlung als Pfarrer datiert vom 11. April 1649.
  
In die Zisterzienserabtei [[Val-Richer]] im Bistum Bayeux eingetreten, war er dort zunächst Novizenmeister. Am 21. Dezember 1652 wurde er dort Abt und noch im selben Monat benediziert. Er führte die von Abt [[Laplace, Jean-Baptiste|Jean-Baptiste de Laplace]] 1645 eingeführte strenge Observanz weiter und ließ die Abtei baulich wiederherstellen. Aus dieser Zeit stammt auch das bis heute erhaltene Prälaturgebäude in Val-Richer. Er berief außerdem Konferenzen nach dem Vorbild des hl. Vinzenz von Paul ein, den er in Paris kennengelernt hatte.
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Nachdem Dominique Georges ein Noviziat in der Zisterzienserabtei [[Barbery]] absolviert hatte, übertrug ihm Abt Laplace mit königlicher und päpstlicher Genehmigung die Abtei Val-Richer, in der er 1645 mit Hilfe des Abtes [[Quinet, Louis|Louis Quinet]] von Barbery die strenge Observanz eingeführt hatte. Am 21. Dezember 1652 legte Georges die Mönchsprofess ab und nahm die Abtei am übernächsten Tag in Besitz. Sechs Tage später wurde er in der Klosterkirche der Zisterzienserinnen von [[Villers-Canivet]] durch Bischof François Rouxel de Médavy von Sées benediziert.
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Version vom 21. Februar 2019, 13:23 Uhr

Dominique Georges

Dominique Georges

Abt von Val-Richer 1652–1693

* 1613 Cutry, Longwy
† 8. Nov. 1693

Dominique Georges, geboren 1613 in Cutry bei Longwy, studierte in Löwen und an der Jesuitenuniversität Pont-à-Mousson. Nach der Priesterweihe wurde er 1637 Pfarrer in Circourt in der Diözese Toul. Durch den Krieg von dort vertrieben, hielt er sich einige Jahre im Seminar von St-Nicolas-du-Chardonnet in Paris auf (unweit des Collège Saint-Bernard) und war dort Präfekt der Junioren und studierte nebenbei an der Sorbonne. Einer der Junioren war der Kommendatarabt von Val-Richer im Bistum Bayeux, Jean-Baptiste de Laplace, der ihm 1646 die Pfarrei Le Pré-d’Auge in der Normandie übertrug, für die er als Abt das Präsentationsrecht hatte. Wann genau Georges sie übernahm, ist nicht bekannt[1]); seine erste Amtshandlung als Pfarrer datiert vom 11. April 1649.

Nachdem Dominique Georges ein Noviziat in der Zisterzienserabtei Barbery absolviert hatte, übertrug ihm Abt Laplace mit königlicher und päpstlicher Genehmigung die Abtei Val-Richer, in der er 1645 mit Hilfe des Abtes Louis Quinet von Barbery die strenge Observanz eingeführt hatte. Am 21. Dezember 1652 legte Georges die Mönchsprofess ab und nahm die Abtei am übernächsten Tag in Besitz. Sechs Tage später wurde er in der Klosterkirche der Zisterzienserinnen von Villers-Canivet durch Bischof François Rouxel de Médavy von Sées benediziert.

Er führte die von Abt Jean-Baptiste de Laplace 1645 eingeführte strenge Observanz weiter und ließ die Abtei baulich wiederherstellen. Aus dieser Zeit stammt auch das bis heute erhaltene Prälaturgebäude in Val-Richer. Er berief außerdem Konferenzen nach dem Vorbild des hl. Vinzenz von Paul ein, den er in Paris kennengelernt hatte.

1664 wurde er mit Abt Armand-Jean de Rancé auf eine (letztlich erfolglose) Mission nach Rom geschickt, 1686 zum Visitator für die Klöster der Normandie bestellt, wozu auch La Trappe gehörte.

Er starb am 8. November 1693. Seine Lebensgeschichte verfasste der Jesuit Claude Buffier. Nach Goeorges Tod wurde die Abtei an François Blouet de Camilly, Bischof von Tours, vergeben, fiel also wieder in Kommende.

gge, Feb. 2019

  1. Es gab einige Verzögerung durch einen Rechtsstreit mit dem weltlichen Herrn, François de La Rivière, der vom Parlament zugunsten des Abtes entschieden wurde.

Daten:

Vest.: 1651; Prof.: 21. Dez. 1652; Abbas: ben. 29. Dez. 1652.

Literatur:

Buffier, Claude: Vie de Dominique George, abbé de N.-D. du ValRicher. Paris: Boudot, 1696.

Zitierempfehlung: Georges, Dominique, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 21.02.2019, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Georges,_Dominique

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