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1443 visitierte Abt [[Blasey, Jean|Jean de Blasey]] von [[Morimond]], Primarabtei des Ordens und Mutterkloster von Ebrach, das Stift Rein und verordnete, dass das Kloster [[St. Gotthard]] in Ungarn dem Kloster Rein inkorporiert werde, was auch 1448 vollzogen wurde. 1444 wurde das im selben Jahr von König Friedrich III. in Wiener Neustadt gestiftete [[Neukloster]] mit einer Gründungskolonie aus Rein unter der Führung des Reiner Priors [[Sternberger, Heinrich|Heinrich Sternberger]] besetzt. Das Basler Konzil 1444 und Papst Eugen IV. 1445 verliehen Hermann und seinen Nachfolgern (und den Äbten von [[Neuberg]] und Neukloster) das Pontifikalrecht.
 
1443 visitierte Abt [[Blasey, Jean|Jean de Blasey]] von [[Morimond]], Primarabtei des Ordens und Mutterkloster von Ebrach, das Stift Rein und verordnete, dass das Kloster [[St. Gotthard]] in Ungarn dem Kloster Rein inkorporiert werde, was auch 1448 vollzogen wurde. 1444 wurde das im selben Jahr von König Friedrich III. in Wiener Neustadt gestiftete [[Neukloster]] mit einer Gründungskolonie aus Rein unter der Führung des Reiner Priors [[Sternberger, Heinrich|Heinrich Sternberger]] besetzt. Das Basler Konzil 1444 und Papst Eugen IV. 1445 verliehen Hermann und seinen Nachfolgern (und den Äbten von [[Neuberg]] und Neukloster) das Pontifikalrecht.
  
Hermann entfaltete eine rege Visitationstätigkeit. Bei der Visitation Reins 1451 hatte das Kloster 48 Mönche. Er sammelte die Privilegien und Urkunden des Klosters in einem noch vorhandenen Kopialbuch und ließ ein großes Urbar C, ''Originale'' genannt, anlegen oder legte es selbst an. Auch Predigten sind erhalten. Von seiner Bautätigkeit ist vor allem die am 8. Juli 1453 von Aeneas Silvio Piccolomini (später Papst Pius II.) geweihte Ulrichskirche zu nennen.
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Hermann entfaltete eine rege Visitationstätigkeit. Bei der Visitation Reins 1451 hatte das Kloster 48 Mönche. Er sammelte die Privilegien und Urkunden des Klosters in einem noch vorhandenen Kopialbuch und ließ ein großes Urbar C, ''Originale'' genannt, anlegen oder legte es selbst an. Auch Predigten sind erhalten. Von seiner Bautätigkeit ist vor allem die am 8. Juli 1453 von Nuntius Aeneas Silvio Piccolomini (später Papst Pius II.) in Gegenwart des Kaiserpaares geweihte Ulrichskirche zu nennen.
  
 
Urkundlich erscheint Hermann 1440 bis 1469. Das Nekrologium nennt als seinen Todestag den 12. Jänner 1470.
 
Urkundlich erscheint Hermann 1440 bis 1469. Das Nekrologium nennt als seinen Todestag den 12. Jänner 1470.

Version vom 13. November 2020, 20:21 Uhr

Hermann Molitor

Hermann Molitor

Abt des Zisterzienserstiftes Rein 1439–1470

† 12. Jan. 1470

Hermannus Molitor, 1438 Prior in Ebrach in Franken, wurde im Mai 1439 zur Beilegung der unter seinem Vorgänger Johannes Aichstetter entstandenen Zwistigkeiten vom Ebracher Vaterabt Heinrich Wild als Abt in Rein eingesetzt.

1443 visitierte Abt Jean de Blasey von Morimond, Primarabtei des Ordens und Mutterkloster von Ebrach, das Stift Rein und verordnete, dass das Kloster St. Gotthard in Ungarn dem Kloster Rein inkorporiert werde, was auch 1448 vollzogen wurde. 1444 wurde das im selben Jahr von König Friedrich III. in Wiener Neustadt gestiftete Neukloster mit einer Gründungskolonie aus Rein unter der Führung des Reiner Priors Heinrich Sternberger besetzt. Das Basler Konzil 1444 und Papst Eugen IV. 1445 verliehen Hermann und seinen Nachfolgern (und den Äbten von Neuberg und Neukloster) das Pontifikalrecht.

Hermann entfaltete eine rege Visitationstätigkeit. Bei der Visitation Reins 1451 hatte das Kloster 48 Mönche. Er sammelte die Privilegien und Urkunden des Klosters in einem noch vorhandenen Kopialbuch und ließ ein großes Urbar C, Originale genannt, anlegen oder legte es selbst an. Auch Predigten sind erhalten. Von seiner Bautätigkeit ist vor allem die am 8. Juli 1453 von Nuntius Aeneas Silvio Piccolomini (später Papst Pius II.) in Gegenwart des Kaiserpaares geweihte Ulrichskirche zu nennen.

Urkundlich erscheint Hermann 1440 bis 1469. Das Nekrologium nennt als seinen Todestag den 12. Jänner 1470.

gge, Nov. 2020


Daten:

Abbas: nom. Mai 1428.

Literatur:

Wild, Martin: Die Äbte von Rein. In: 850 Jahre Stift Rein. (Rein 1979), S. 54 · Weis, Anton: Reun, in: Beitraege zur Geschichte der Cistercienser-Stifte. Wien: A. Hölder, 1891, S. 14.

Zitierempfehlung: Molitor, Hermann, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 13.11.2020, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Molitor,_Hermann

Vorlage:Page.name: MOLITOR, Hermann OCist († 1470) – Biographia Cisterciensis