Obrecht, Edmond: Unterschied zwischen den Versionen

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'''V.:''' Nicolas Obrecht, Landwirt; '''M.:''' Sophie Mathis; '''Prof.:''' 19. März 1877, 28. Mai 1882; '''Sup.:''' el. 24. Jan. 1898; '''Abbas:''' el. 24. Jan. (11. Okt. ?) 1898, ben. 28. Okt. 1898; '''Devise:''' Christus mihi lux, Maria mihi dux.
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'''V.:''' Nicolas Obrecht, Landwirt; '''M.:''' Sophie Mathis; '''Vest.:''' 10. Feb. 1875; '''Prof.:''' 19. März 1877, 28. Mai 1882; '''Sup.:''' el. 24. Jan. 1898; '''Abbas:''' el. 11. Okt. 1898, ben. 28. Okt. 1898; '''Devise:''' Christus mihi lux, Maria mihi dux.
  
 
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Der Sohn eines elsässischen Bauern hatte das kleine Seminar in Alençon und das große Seminar des Instituts für die Außenmissionen (MEP) in Paris besucht und danach an der Sorbonne studiert. Mit 23 Jahren trat er 1875 in das Kloster [[La Trappe]] in Frankreich ein. 1879 wurde er zum Priester geweiht und als Ökonom der Abtei [[Tre Fontane]] und Sekretär des Generalprokurators der drei damals bestehenden Trappistenobservanzen nach Rom geschickt.
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Der Sohn eines elsässischen Bauern hatte das kleine Seminar in Alençon und das große Seminar des Instituts für die Außenmissionen (MEP) in Paris besucht und danach an der Sorbonne studiert. Im Deutsch-Französischen Krieg hatte er auf französischer Seite gekämpft Mit 23 Jahren trat er im Februar 1875 in das Kloster [[La Trappe]] in Frankreich ein. 1878 zum Priester geweiht, wurde er im selben Jahr als Cellerar der Abtei [[Tre Fontane]] und Sekretär des Generalprokurators der drei damals bestehenden Trappistenobservanzen nach Rom geschickt. Als der Prokurator [[Martrin-Donos, Francois-Régis|Francois-Régis Martrin-Donos]] 1879 seinen Posten aufgab, wurde Obrecht zum Vize-Prokurator ernannt.
  
1892 reiste er in die Vereinigten Staaten und wurde erst zum Superior ernannt und 1898 zum vierten Abt der Abtei Gethsemani gewählt. Die Benediktion erfolgte am 28. Okt. 1898 durch den Bischof von Louisville, William George McCloskey. 37 Jahre lang, bis zu seinem Tod, stand Obrecht dem Kloster vor. Er unternahm zahlreiche Visitationsreisen durch Europa, Asien, Afrika ([[Mariannhill]]) und Nordamerika. 1904 zum Administrator von Mariannhill ernannt, betrieb er die Loslösung des Missionsklosters vom Trappistenorden und die Gründung der Kongregation der Missionare von Mariannhill, die 1909 vollzogen wurde.
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1892 reiste er im Auftrag Papst Leos XIII. in die Vereinigten Staaten, um Geld für den Aufbau der Abtei Tre Fontane zu sammeln. Nach dem Rücktritt [[Chaix-Bourban, Edward|Edward Chaix-Bourbans]] wurde er zuerst zum Superior der Abtei Gethsemani ernannt und im Okt. 1898 zum vierten Abt gewählt. Die Benediktion erfolgte am 28. Okt. 1898 durch den Bischof von Louisville, William George McCloskey. 37 Jahre lang, bis zu seinem Tod, stand Obrecht dem Kloster vor. Er unternahm zahlreiche Visitationsreisen durch Europa, Asien, Afrika ([[Mariannhill]]) und Nordamerika. 1904 zum Administrator von Mariannhill ernannt, betrieb er die Loslösung des Missionsklosters vom Trappistenorden und die Gründung der Kongregation der Missionare von Mariannhill, die 1909 vollzogen wurde.
  
 
1924 erhielt er das Privileg zum Tragen eines violetten Pileolus und 1929 die ''Cappa magna.'' 1925 wurde er zum Ehrendomherrn der Straßburger Kathedrale ernannt.
 
1924 erhielt er das Privileg zum Tragen eines violetten Pileolus und 1929 die ''Cappa magna.'' 1925 wurde er zum Ehrendomherrn der Straßburger Kathedrale ernannt.

Version vom 23. März 2010, 14:54 Uhr

Edmond Obrecht OCSO

Edmond Obrecht OCSO

4. Abt von Gethsemani

* 13. Nov. 1852 Stotzheim, Elsass
† 04. Jan. 1935 Gethsemani, Kentucky

Daten

V.: Nicolas Obrecht, Landwirt; M.: Sophie Mathis; Vest.: 10. Feb. 1875; Prof.: 19. März 1877, 28. Mai 1882; Sup.: el. 24. Jan. 1898; Abbas: el. 11. Okt. 1898, ben. 28. Okt. 1898; Devise: Christus mihi lux, Maria mihi dux.

Leben

Der Sohn eines elsässischen Bauern hatte das kleine Seminar in Alençon und das große Seminar des Instituts für die Außenmissionen (MEP) in Paris besucht und danach an der Sorbonne studiert. Im Deutsch-Französischen Krieg hatte er auf französischer Seite gekämpft Mit 23 Jahren trat er im Februar 1875 in das Kloster La Trappe in Frankreich ein. 1878 zum Priester geweiht, wurde er im selben Jahr als Cellerar der Abtei Tre Fontane und Sekretär des Generalprokurators der drei damals bestehenden Trappistenobservanzen nach Rom geschickt. Als der Prokurator Francois-Régis Martrin-Donos 1879 seinen Posten aufgab, wurde Obrecht zum Vize-Prokurator ernannt.

1892 reiste er im Auftrag Papst Leos XIII. in die Vereinigten Staaten, um Geld für den Aufbau der Abtei Tre Fontane zu sammeln. Nach dem Rücktritt Edward Chaix-Bourbans wurde er zuerst zum Superior der Abtei Gethsemani ernannt und im Okt. 1898 zum vierten Abt gewählt. Die Benediktion erfolgte am 28. Okt. 1898 durch den Bischof von Louisville, William George McCloskey. 37 Jahre lang, bis zu seinem Tod, stand Obrecht dem Kloster vor. Er unternahm zahlreiche Visitationsreisen durch Europa, Asien, Afrika (Mariannhill) und Nordamerika. 1904 zum Administrator von Mariannhill ernannt, betrieb er die Loslösung des Missionsklosters vom Trappistenorden und die Gründung der Kongregation der Missionare von Mariannhill, die 1909 vollzogen wurde.

1924 erhielt er das Privileg zum Tragen eines violetten Pileolus und 1929 die Cappa magna. 1925 wurde er zum Ehrendomherrn der Straßburger Kathedrale ernannt.

Dom Edmund sammelte viele mittelalterliche Handschriften und Inkunabeln, um eine klassische mittelalterliche Zisterzienserbibliothek aufzubauen. 1973 wurde die Sammlung dem Institut für zisterziensische Studien an der Western-Michigan-Universität als Dauerleihgabe übergeben. Sie besteht aus über hundert Handschriften, 61 Inkunabeln und hunderten von Büchern aus dem 16., 17. und 18. Jahrhundert.

Literatur

  • Le décès et les obsèques du Révérend Père Dom Edmond Obrecht, abbé de Notre-Dame de Gethsemani, Kentucky États-Unis. In: Collectanea Cisterciensia (1935) 25–29
  • Charrier, Henri: Dom Edmond Obrecht (1852–1934). In: Collectanea Cisterciensia (1936) 25–29
  • [P. Amedeus]: The Right Reverend Dom M. Edmond Obrecht, O.C.S.O., fourth abbot of Our Lady of Gethsemani (1852–1935). – Abbey of Our Lady of Gethsemani, [ca. 1937]
  • Jean-Paul Blatz: Obrecht, Edmond. In: Bernard Vogler et. al.: Dictionnaire du monde religieux dans la France contemporaine, Band 2 (L'Alsace). – Paris : Beauchesne, 1987

Zitierempfehlung: Obrecht, Edmond, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 23.03.2010, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Obrecht,_Edmond