Schöller, Robert

Robert Schöller

Robert Schöller

53. Abt des Stiftes Zwettl 1695–1706

* 05. März 1656 St. Veit, Kärnten
† 29. Sep. 1706 Wien

Robert Schöller, geboren am 5. März 1656 in St. Veit in Kärnten, Profess 9. September 1685, Priester 1687, als Pfarrverweser in Groß-Schönau am 10. Juni 1695 zum Abt gewählt und am 12. Juni d. J. benediziert.

Abt Robert Schöller verkaufte den von seinem Vorgänger Kaspar Bernhard erworbenen Aschingerhof wieder und kaufte dafür ein (bei der Kapelle des h. Apostel Thomas gelegenes) Haus in Nussdorf mit zugehörigem Weingarten; außerdem ließ er im Zwetteler Hof in Nussdorf einen großen Keller bauen. 1700 ließ er den 1699 abgebrannten Kobelhof und den Neuhof neu erbauen. Auch ein Teil des Konventgebäudes (der sogenannte Fratergang) und der Pfarrhof in Schönau wurden während seiner Regierung gebaut. Die heutige Bibliothek, zu der Abt Robert 1696 den Grundstein legte, wurde unter ihm zwar nicht vollendet, aber doch soweit zur Vollendung gebracht, dass seinem Nachfolger Melchior Zaunagg nur die Inneneinrichtung zugeschrieben werden kann.

Um seine Bauvorhaben finanzieren zu können, musste Schöller Kredite aufnehmen. Er tat es ohne Wissen des Konventes und ohne Bewilligung der Regierung, was ihn später in große Schwierigkeiten brachte. 1704 musste ein großer Teil des Silberschatzes abgeliefert und 1705 20.000 Gulden, die der Kaiser vom Stift forderte, mit Bewilligung der Regierung geliehen werden. Der Tausch der Pfarre Waldenstein gegen Groß-Globnitz wurde von Abt Robert wieder rückgängig gemacht.

Robert Schöller hinterließ gefüllte Keller und Getreidelager, aber auch eine Schuldenlast von über 80.000 Gulden. Er starb am 29. September 1706 in Wien und wurde in der Stiftskirche Zwettl beigesetzt. Am 28. Oktober 1706 wurde der Subprior Melchior Zaunagg zum Nachfolger gewählt.

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Daten:

Prof.: 9. Sep. 1685; Sac.: 1687; Abbas: el. 10. Juni 1695, ben. 12. Juni 1695.

Literatur:

Beiträge zur Geschichte der Cistercienser-Stifte. Wien : A. Hölder, 1891, S. 159 · Brunner, Sebastian: Ein Cisterzienserbuch. Würzburg, 1881, S. 590–591.

Zitierempfehlung: Schöller, Robert, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 1.05.2016, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Sch%C3%B6ller,_Robert

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