Stephan II. (Lilienfeld)

Stephan II.

Stephan II.

26. Abt des Zisterzienserstiftes Lilienfeld 1428/29–1443

† 1443 oder später

Stephans Wahl erfolgte, da sein Vorgänger Nikolaus am 20. November versorben war, wohl noch Ende 1428. Er könnte der 1424 als Prokurator bei der Beurkundung eines Benefiziums genannte Subprior Stephan gewesen sein. Seine erste urkundliche Nennung findet sich am 12. Juni 1429.

Am 27. November 1429 gab Bischof Jordanus von Alba in Rom Abt Stephan die Erlaubnis zur freien Wahl eines Beichtvaters, der zu allen Absolutionen bevollmächtigt war, außer für päpstliche Reservatfälle. Herzog Albrecht V. entschied am 4. Dezember 1430, dass Stephan und Friedrich von Hohenberg weder Mautfreiheit noch Landgericht in Wilhelmsburg beanspruchen und die Lilienfelder in Zukunft in ihren Wäldern wie bisher die Jagd frei ausüben können, was die Hohenberger in gleicher Weise beansprucht hatten. Am 12. Mai 1431 vergleicht sich Abt Stephan mit Melk über Zehnte in Pfaffstätten. Am 24. April 1432 beauftragt Generalabt Johannes von Citeaux (Jean VIII. Picart d’Aulnay) Abt Stephan, die Abtwahl in Heiligenkreuz zu leiten, da der eigentlich zuständige Abt von Morimond verhindert war – eine Amtshandlung, die Abt Stephan bis auf anderweitige Verfügung auch in Zukunft vornehmen sollte.

Im April 1439 richteten ein Eisstoß und eine Überschwemmung im Kremserhof großen Schaden an. Am Michaelitag 1429 verstarb Cimburga von Masovien, Gemahlin Herzog Ernsts des Eisernen, in Türnitz auf einer Pilgerfahrt nach Mariazell. Sie wurde in der Stiftskirche rechts vor dem Hochaltar beigesetzt.

Mit einer Urkunde vom 15. Februar 1443 bezeugt Magister Hans Geuss, Domherr bei St. Stephan in Wien, dass er Abt Stephan in einem silbernen Kreuz einen Dorn der Krone Christi geschenkt habe, der später nach Türnitz zur Verehrung gebracht wurde.

Abt Stephan resignierte vor dem 13. Februar 1443. Sein Todestag und -jahr sind nicht überliefert.

gge, Nov. 2020


Literatur:

Tobner, Paul: Das Stift Lilienfeld 1202–1902, Wien 1902, S. 174 ff. · Müller, Eugen: Professbuch des Zisterzienserstiftes Lilienfeld (= Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige. Ergänzungsband. Nr. 38). St. Ottilien: EOS, 1996, ISBN 3-88096-628-1, S. 117.

Zitierempfehlung: Stephan II. (Lilienfeld), in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 3.11.2020, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Stephan_II._(Lilienfeld)

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