Benedicta Waurick OCist
42. Äbtissin von St. Marienstern in Panschwitz-Kuckau, Oberlausitz
* 16. März 1938 Neu-Jeßnitz
Benedicta Waurick, Taufname Gertrud, geboren 1938 als ältestes Kind einer sorbischen Familie in Neu-Jeßnitz in der Oberlausitz, arbeitete nach dem Schulbesuch in Puschwitz, Crostwitz und Bautzen im elterlichen Landwirtschaftsbetrieb. 1959 als Kandidatin in die Abtei St. [Marienstern]] eingetreten, Einkleidung 1960, Profess 1961. Zunächst in Kirche und Landwirtschaft tätig, wurde sie nach der Ausbildung zur Krankenschwester als Stationsschwester im 1973 eröffneten Maria-Martha-Heim für behinderte Mädchen eingesetzt und 1986 zur Äbtissin gewählt.
Während ihrer Amtszeit wurden umfangreiche Bau- und Sanierungsprojekte an Kirche, Konvents- und Wirtschaftsgebäuden durchgeführt, u.a. die maroden Stallungen auf der Westseite des Klostergeländes neu aufgebaut und als Wohngebäude für die wachsenden Behinderteneinrichtungen genutzt. Ein weiteres großes Projekt war die Renovierung der Klosterkirche von 2005 bis 2013 (das Kirchendach schon 1987). Anlässlich des 750-jährigen Bestehens von St. Marienstern fand 1998 die 1. Sächsische Landesausstellung teilweise im Klausurbereich der Schwestern statt. U. a. für diese Öffnung des Klosters „zu den Menschen hin“ erhielt Benedicta Waurick 2001 das Bundesverdienstkreuz am Bande.
Im Orden war Äbtissin Benedicta lange Mitglied der Commissio pro Monialibus, die sich für die Gleichstellung der Äbtissinnen mit den Äbten des Zisterzienserordens einsetzte. Als Frucht dieser Arbeit nahm sie 2000 mit allen Äbtissinnen des Ordens erstmals gleichberechtigt am Generalkapitel in Rom teil.
2011 trat sie wegen Überschreitens der Altersgrenze von ihrem Amt zurück.
gge
Daten:
Vest. 26. April 1960; Prof. 27. April 1961, 1964; Abbatissa: el. 3. Nov. 1986, ben. 8. Dez. 1986, res. 9. Aug. 2011; Dev.: Fiat voluntas tua – Dein Wille geschehe.Literatur:
Wanzek, Dorothee: Von Gott beim Wort genommen. Die Äbtissin von St. Marienstern feiert goldenes Professjubiläum. In: Tag des Herrn. katholische Wochenzeitung für die Bistümer Dresden-Meißen, Erfurt, Görlitz und Magdeburg, Ausgabe 18, 2011.Auszeichnungen:
Bundesverdienstkreuz am Bande (2001)Vorlage:Page.name: WAURICK, Benedicta (Gertrud) OCist – Biographia Cisterciensis