Cron, Joachim: Unterschied zwischen den Versionen

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|TAUFNAME=Anton Christian Michael
 
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|GEBURTSDATUM=29./30. Sep. 1751
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|GEBURTSORT=Podersam [Podbořany]
 
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|STERBEDATUM=20. Jan. 1826
 
|STERBEDATUM=20. Jan. 1826

Version vom 27. April 2020, 14:06 Uhr

Joachim Cron

Joachim Cron

Zisterzienser des Stiftes Ossegg; Theologieprofessor, Musiker

* 29. Sep. 1751 Podersam [Podbořany]
† 20. Jan. 1826 Osek

Joachim Cron, Taufname Anton, stammte aus einfachen Verhältnissen. Er wurde am 29. September 1751 in Podersam in Böhmen geboren und am folgenden Tag auf die Namen Anton Christian Michael getauft. Er verlor seinen Vater in jungen Jahren und da die Mutter sich nicht um ihn kümmern konnte, wurde er von seinem Onkel, dem Organisten der Wallfahrtskirche in Maria-Ratschitz [Mariánské Radčice], betreut. Dort lernte er auch die Zisterzienser kennen, indem er als Mitglied des Knabenchores ab und zu im nahegelegenen Kloster Ossegg in der musikalischen Begleitung von Gottesdiensten mitwirkte.

Nach absolvierten philosophischen Studien leistete er kurze Zeit Militärdienste, trat aber dann am 13. November 1776 in die Zisterzienserabtei Ossegg ein und studierte Theologie am Ordenskolleg St. Bernahrd in Prag. Am 8. Dezember 1778 legte er die Profess ab und feierte am 21. September 1782 die Primiz.

In den Jahren 1783 und 1784 wirkte er als Direktor und Katechet an der Ossegger Normalschule, 1785 wurde er Grammatikalprofessor in Leitmeritz, 1786 kam er in gleicher Eigenschaft ans Altstädter Gymnasium nach Prag, 1789 als Professor der Rhetorik ans Gymnasium in Komotau. 1793 kehrte er wieder ins Stift zurück. 1795 an der Prager Universität zum Doktor der Theologie promoviert, lehrte er dann Kirchengeschichte am Hausstudium. 1803 wurde er k. Bücherzensor. 1805 erhielt er den Lehrstuhl für Dogmatik an der theologischen Fakultät in Prag, den er bis 1822 hatte. Er war auch erzbischöflicher Notar und von 1807 bis 1815 Dekan der theologischen Fakultät.

Joachim Cron gehört neben Jakob Trautzl, Abt Benedikt Venusi und Nivard Sommer zu einer Gruppe musikalisch sehr begabter Ossegger Mönche an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert. Er spielte Klarinette und Akkordeon und soll einer der besten Orgelspieler seiner Zeit und im Harmonikaspiel ein Virtuose gewesen sein. Ein Harmonika-Benefizkonzert zugunsten der Armen, das er 1786 im Ständetheater in Prag organisierte, war ein großer Erfolg. Um 1782 komponierte er die für die klösterliche Erholung bestimmte Komposition Operetta jocosa de Picorum captura, in der er verschiedene fröhliche Motive und seine Erfahrung im Militärdienst verwendete. Zu seinen weiteren musikalischen Werken zählen feierliche Kompositionen zum 50. Professjubiläum des Abtes Mauritius Elbel und eine Ode anlässlich des Besuchs der österreichischen Kaiserin in Osek im Jahr 1810.

1822 nach Ossegg zurückgekehrt, starb er dort am 20. Januar 1826.

gge, April 2020


Daten:

Vest.: 13. Nov. 1776; Prof.: 8. Dez. 1778; Prim.: 21. Sep. 1782.

Werke:

Cassiodorus, oder die Schulen. Prag 1800 · Kirchengeschichte in Tabellen. Prag 1796 · Beitrag zur Methodik der Kirchengeschichte. Prag 1795 · De theologica dogmaticae docendae prudentia (Oratio). Prag 1805 · Leichteste Methode, todte Sprachen zu erlernen. Prag · Primizpredigten. Prag · Außerdem einige lateinische und deutsche Oden in verschiedenen Zeitschriften.

Literatur:

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, Band: 3 (1858), S. 30 · Album Ossecense; oder, Verzeichnis der Mitglieder des Cistercienser-Stiftes Ossegg vom Jahre 1645-1896. Anlaesslich des siebenhundertjaehrigen Gruendungs-Jubliaeums zusammengestellt von einem Capitularen dieses Stiftes. Verlag des Cistercienser-Stiftes Ossegg, 1896, S. 91–92 · Táborský, Josef: Joachim Cron, O.Cist. (1751–182) ve světle svých spisů in: Theologická revue, HTF UK 2004.

Normdaten:

GND: 142672432 · BEACON-Findbuch

Zitierempfehlung: Cron, Joachim, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 27.04.2020, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Cron,_Joachim

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