Lafuente, Bruno: Unterschied zwischen den Versionen

 
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Domingo Bruno Lafuente y Moreno war der erstgeborene Sohn von Justo Lafuente und Baltasara Moreno. Über seine Kindheit ist nichts bekannt. Er wird erst mit seinem Eintritt in die Zisterzienserabtei [[Santa Fe]] in Saragossa fassbar, der wohl im Alter von sechzehn Jahren, 1829, erfolgte. Erst wenige Jahre zuvor waren die spanischen Klöster aus der konstitutionellen Periode hervorgegangen, in der sie drei Jahre lang unterdrückt gewesen waren.
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Domingo Bruno Lafuente y Moreno war der erstgeborene Sohn von Justo Lafuente und Baltasara Moreno. Über seine Kindheit ist nichts bekannt. Er wird erst mit seinem Eintritt in die Zisterzienserabtei [[Santa Fe]] in Saragossa fassbar, der im Alter von sechzehn Jahren erfolgte, im Juli 1829. Erst wenige Jahre zuvor waren die spanischen Klöster aus der konstitutionellen Periode hervorgegangen, in der sie drei Jahre lang unterdrückt gewesen waren.
  
Er war, dreiundzwanzig Jahre alt, noch nicht zum Priester geweiht, als die spanischen Klöster 1835 durch die Desamortisationsdekrete der Regierung Mendizábal aufgehoben wurden. Nachdem er einige Zeit in seinem Elternhaus verbracht hatte, ging er nach Madrid, wo er seine fehlenden Studien abschloss. 1836 erhielt er im Kloster der Menschwerdung (Monasterio de la Encarnación) in Madrid die Priesterweihe.
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Als die spanischen Klöster 1835 durch die Desamortisationsdekrete der Regierung Mendizábal aufgehoben wurden, war er dreiundzwanzig Jahre alt und seit vier Monaten Subdiakon. Nachdem er einige Zeit in seinem Elternhaus verbracht hatte, ging er nach Madrid, wo er eine Stelle als Subcantor der königlichen Kapelle erhielt und seine fehlenden Studien abschloss. 1839 erhielt er im Kloster der Menschwerdung (Monasterio de la Encarnación) in Madrid die Priesterweihe.
  
In den Folgezeit versah er verschiedene Ämter, während er gleichzeitig weiter studierte und sich in verschiedenen thologischen Fächern spezialisierte. Das Lizentiat in Theologie war die Voraussetzung für den Zugang zu anderen, wichtigeren Positionen, über die keine Einzelheiten bekannt sind. Belegt ist sein Predigttalent, das er auf den wichtigsten Kanzeln Madrids unter Beweis stellte, vor allem im Königshaus, für das er 1863 zum Prediger bestellt wurde, wie aus den ''Tabla de los sermones que se han de predicar a Su Majestad la Reina Nuestra Señora, que Dios Guarde, en la Real Capilla de Palacio'' hervorgeht. Eine weitere herausragende Predigt hielt er anlässlich des Jahrestags der Beerdigung der Königin Maria Josefa Amalia († 18. Mai 1829) am 17. Mai 1865.
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In den Folgezeit versah er verschiedene Ämter, während er gleichzeitig weiter studierte und sich in verschiedenen theologischen Fächern spezialisierte. Das Lizentiat in Theologie (1859) war die Voraussetzung für den Zugang zu anderen, wichtigeren Positionen, über die keine Einzelheiten bekannt sind. Belegt ist sein Predigttalent, das er auf den wichtigsten Kanzeln Madrids unter Beweis stellte, vor allem im Königshaus, für das er 1863 zum außerordentlichen Prediger bestellt wurde, wie aus den ''Tabla de los sermones que se han de predicar a Su Majestad la Reina Nuestra Señora, que Dios Guarde, en la Real Capilla de Palacio'' hervorgeht. Eine weitere herausragende Predigt hielt er anlässlich des Jahrestags der Beerdigung der Königin Maria Josefa Amalia († 18. Mai 1829) am 17. Mai 1865. Aus dem Professbuch des Nonnenklosters [[Casbas]] (Huesca) wissen wir, dass er sich bereits am 26. November 1866 in dieses Kloster zurückgezogen hatte, wo er die Positionen eines Priesters und Beichtvaters innehatte.  
  
Er blieb mehrere Jahre im Dienst des Hofes und wurde 1873 von der Ordensleitung, mit der er in Kontakt stand, zum Generalvikar der Kongregation der Königreiche Aragon und Navarra ([[Kongregation der Krone von Aragon]]) bestellt, dessen Hauptaufgabe darin bestand, die exklaustrierten Mönche der Kongregation zu unterstützen und sich gleichzeitig um die Nonnen zu kümmern, die nicht wie die Mönche während der Desamortisation vertrieben worden waren. 1881 erscheint er als Kaplan der Nonnen in [[Casbas]] (Huesca) auf. Es gibt Hinweise darauf, dass er auch für andere religiöse Gemeinschaften in verschiedenen Teilen Spaniens tätig war.
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Er blieb mehrere Jahre im Dienst des Hofes und wurde am 2. Juli 1873 (nach dem Tod von [[Gimeno, Bernardo|Bernardo Gimeno]]) von der Ordensleitung, mit der er in Kontakt stand, zum apostolischen Generalvikar der Kongregation der Königreiche Aragon und Navarra ([[Kongregation der Krone von Aragon]]) bestellt, dessen Hauptaufgabe darin bestand, die exklaustrierten Mönche der Kongregation zu unterstützen und sich gleichzeitig um die Nonnen zu kümmern, die nicht wie die Mönche während der Desamortisation aus ihren Häusern vertrieben worden waren. Es gibt Hinweise darauf, dass er auch für andere religiöse Gemeinschaften in verschiedenen Teilen Spaniens tätig war. 1873 veröffentlichte er ein Direktorium zur Feier der Messe und des Offiziums (Stundengebet) der Nonnen von Casbas. Mit Datum 17. April 1874 wurde er vom Kapitelvikar von Tarragona (sede vacante) zum Visitator der Nonnenabtei [[Vallbona]] ernannt, mit der Befugnis, die Wahl einer Äbtissin zu leiten.
  
1883 bat er darum, von seinem Amt als Beichtvater in Casbas entbunden zu werden, und ging nach Santander, um sich um seine angeschlagene Gesundheit zu kümmern. Um die wenigen Dienste, die er noch leisten konnte, zu erbringen, wurde er zum Kaplan der Nonnen des nahegelegenen Karmel von Ruiloba ernannt, wohin er zu gehen pflegte, um das Wasser von Alceda (ein Kurort) zu nehmen. Doch statt sich zu erholen, wurde er am 24. September 1887 vom Tod überrascht. Er wurde auf dem Friedhof von Ontaneda begraben. Sein Grab ist nicht mehr vorhanden.
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In Casbas erscheint die Unterschrift von Pater Lafuente zum letzten Mal im Sterbebuch unter dem Datum vom 27. Dezember 1880. Am 2. Juli 1881 bestätigte der Bischof von Huesca Lafuentes Rücktritt vom Amt des Beichtvaters. 1883 finden wir ihn bei seinen Verwandten in der Provinz Santander. Er starb am 24. September 1887 im Kurort Alceda und wurde auf dem Friedhof von Ontaneda begraben. Sein Grab ist nicht mehr vorhanden.
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Mit Lafuentes Tod 1887 war die Kongregation praktisch erloschen. Sie wurde erst hundert Jahre später, 1987, offiziell wiederbegründet.
  
 
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in regno Aragoniae celebrantur, sub Rmi. P. D. Brunonis Lafuente, vicarii generalis apostolici Congregacionis Cisterciensis Coronae Aragonum et Navarrae, directione formatus, et ab eodem approbatus pro anno Domini 1874. Oscae, typ. J . Iglesias, 1873, 58 S.}}
  
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Aktuelle Version vom 27. März 2024, 20:09 Uhr

Bruno Lafuente

Bruno Lafuente

Mönch der Zisterzienserabtei Santa Fe; letzter Generalvikar der Kongregation von Aragon und Navarra, Hofprediger

* 06. Okt. 1813 Uncastillo, Prov. Saragossa
† 24. Sep. 1887 Balneario de Villafranca, Kantabrien

Domingo Bruno Lafuente y Moreno war der erstgeborene Sohn von Justo Lafuente und Baltasara Moreno. Über seine Kindheit ist nichts bekannt. Er wird erst mit seinem Eintritt in die Zisterzienserabtei Santa Fe in Saragossa fassbar, der im Alter von sechzehn Jahren erfolgte, im Juli 1829. Erst wenige Jahre zuvor waren die spanischen Klöster aus der konstitutionellen Periode hervorgegangen, in der sie drei Jahre lang unterdrückt gewesen waren.

Als die spanischen Klöster 1835 durch die Desamortisationsdekrete der Regierung Mendizábal aufgehoben wurden, war er dreiundzwanzig Jahre alt und seit vier Monaten Subdiakon. Nachdem er einige Zeit in seinem Elternhaus verbracht hatte, ging er nach Madrid, wo er eine Stelle als Subcantor der königlichen Kapelle erhielt und seine fehlenden Studien abschloss. 1839 erhielt er im Kloster der Menschwerdung (Monasterio de la Encarnación) in Madrid die Priesterweihe.

In den Folgezeit versah er verschiedene Ämter, während er gleichzeitig weiter studierte und sich in verschiedenen theologischen Fächern spezialisierte. Das Lizentiat in Theologie (1859) war die Voraussetzung für den Zugang zu anderen, wichtigeren Positionen, über die keine Einzelheiten bekannt sind. Belegt ist sein Predigttalent, das er auf den wichtigsten Kanzeln Madrids unter Beweis stellte, vor allem im Königshaus, für das er 1863 zum außerordentlichen Prediger bestellt wurde, wie aus den Tabla de los sermones que se han de predicar a Su Majestad la Reina Nuestra Señora, que Dios Guarde, en la Real Capilla de Palacio hervorgeht. Eine weitere herausragende Predigt hielt er anlässlich des Jahrestags der Beerdigung der Königin Maria Josefa Amalia († 18. Mai 1829) am 17. Mai 1865. Aus dem Professbuch des Nonnenklosters Casbas (Huesca) wissen wir, dass er sich bereits am 26. November 1866 in dieses Kloster zurückgezogen hatte, wo er die Positionen eines Priesters und Beichtvaters innehatte.

Er blieb mehrere Jahre im Dienst des Hofes und wurde am 2. Juli 1873 (nach dem Tod von Bernardo Gimeno) von der Ordensleitung, mit der er in Kontakt stand, zum apostolischen Generalvikar der Kongregation der Königreiche Aragon und Navarra (Kongregation der Krone von Aragon) bestellt, dessen Hauptaufgabe darin bestand, die exklaustrierten Mönche der Kongregation zu unterstützen und sich gleichzeitig um die Nonnen zu kümmern, die nicht wie die Mönche während der Desamortisation aus ihren Häusern vertrieben worden waren. Es gibt Hinweise darauf, dass er auch für andere religiöse Gemeinschaften in verschiedenen Teilen Spaniens tätig war. 1873 veröffentlichte er ein Direktorium zur Feier der Messe und des Offiziums (Stundengebet) der Nonnen von Casbas. Mit Datum 17. April 1874 wurde er vom Kapitelvikar von Tarragona (sede vacante) zum Visitator der Nonnenabtei Vallbona ernannt, mit der Befugnis, die Wahl einer Äbtissin zu leiten.

In Casbas erscheint die Unterschrift von Pater Lafuente zum letzten Mal im Sterbebuch unter dem Datum vom 27. Dezember 1880. Am 2. Juli 1881 bestätigte der Bischof von Huesca Lafuentes Rücktritt vom Amt des Beichtvaters. 1883 finden wir ihn bei seinen Verwandten in der Provinz Santander. Er starb am 24. September 1887 im Kurort Alceda und wurde auf dem Friedhof von Ontaneda begraben. Sein Grab ist nicht mehr vorhanden.

Mit Lafuentes Tod 1887 war die Kongregation praktisch erloschen. Sie wurde erst hundert Jahre später, 1987, offiziell wiederbegründet.

gge, März 2024


Daten:

Vest.: Juli 1829; Prof.: Juli 1830; Sac.: 1836.

Werke:

Ordo generalis persolvendi divinum Officium sacrumque peragendi. Juxta ritum Ordiràs Cisterciensis et Calendarium pro eodem Ordine nuper a S. R. C. additum el correctum, cum festis quae particulatim in monasterio de Casvis in regno Aragoniae celebrantur, sub Rmi. P. D. Brunonis Lafuente, vicarii generalis apostolici Congregacionis Cisterciensis Coronae Aragonum et Navarrae, directione formatus, et ab eodem approbatus pro anno Domini 1874. Oscae, typ. J . Iglesias, 1873, 58 S.

Literatur:

García Rodríguez, Ceferino: El Reverendo padre Don Bruno Lafuente y Moreno, último vicario general de la Congregación de la Corona de Aragón y Navarra (1813–1887), in: Cistercium 8 (1956), S. 206–216 · P. Guerin: „Lafuente, Bruno“, in: Q. Aldea Vaquero, T. Marín Martínez y J. Vives Gatell (dirs.): Diccionario de Historia Eclesiástica de España, vol. II, Madrid, Consejo Superior de Investigaciones Científicas, Instituto Enrique Flórez, 1972, S. 1265 · Masoliver, Alexandre: Origen y primeros años de la Congregación Cisterciense de la Corona de Aragón, Poblet (Tarragona), Abadía, 1973, passim · Yáñez Neira, Damián: „Domingo Bruno Lafuente y Moreno“, in: Diccionario Biográfico electrónico (DB~e) de la Real Academia de la Historia, o.D. [1].

Zitierempfehlung: Lafuente, Bruno, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 27.03.2024, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Lafuente,_Bruno

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