Leeb, Robert: Unterschied zwischen den Versionen

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Robert Leeb, Sohn des Wiener Handelsmanns und Ratsherrn Zacharias Leeb (1649–1695), legte am 24. August 1704 Profess im Stift Heiligenkreuz ab und wurde 1712 (?) zum Priester geweiht. Von Mai 1719 bis September 1720 unternahm er eine 16-monatige Pilgerreise nach Konstantinopel und ins Heilige Land. Nach Heiligenkeuz zurückgekehrt, war er dort Küchenmeister, Bibliothekar und Novizenmeister bis er 1728 zum Abt gewählt wurde.
 
Robert Leeb, Sohn des Wiener Handelsmanns und Ratsherrn Zacharias Leeb (1649–1695), legte am 24. August 1704 Profess im Stift Heiligenkreuz ab und wurde 1712 (?) zum Priester geweiht. Von Mai 1719 bis September 1720 unternahm er eine 16-monatige Pilgerreise nach Konstantinopel und ins Heilige Land. Nach Heiligenkeuz zurückgekehrt, war er dort Küchenmeister, Bibliothekar und Novizenmeister bis er 1728 zum Abt gewählt wurde.
  
Von Beruf Architekt, war Robert Leeb durch zu einem beträchtlichen Vermögen gekommen, das er in das Kloster Heiligenkreuz investierte. Er entfaltete eine rege Bautätigkeit im Stift und seinen Filiakirchen. U.a. ließ er die von seinem Vorgänger Abt [[Schäffer, Klemens|Klemens Schäffer]] erbaute Bernhardskapelle des Heiligenkreuzer Hofes in Wien renovieren, die 1730 in einem beinahe völligen Neubau vollendet wurde. 1736 ließ er das Gartenschloss seines Vaters im Augarten (''Palais Leeb'' oder ''Augarten-Palais'') erweitern, das das Stift 1780 mit beträchtlichem Gewinn an Kaiser Josef II. verkaufte. 1740 wurde der 1734 begonnene Neubau des barocken Filialkirchleins St. Ulrich in Siegenfeld fertiggestellt.
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Von Beruf Architekt, war Robert Leeb zu einem beträchtlichen Vermögen gekommen, das er in das Kloster Heiligenkreuz investierte. Er entfaltete eine rege Bautätigkeit im Stift und seinen Filiakirchen. U.a. ließ er die von seinem Vorgänger Abt [[Schäffer, Klemens|Klemens Schäffer]] erbaute Bernhardskapelle des Heiligenkreuzer Hofes in Wien renovieren, die 1730 in einem beinahe völligen Neubau vollendet wurde. 1736 ließ er das Gartenschloss seines Vaters im Augarten (''Palais Leeb'' oder ''Augarten-Palais'') erweitern, das das Stift 1780 mit beträchtlichem Gewinn an Kaiser Josef II. verkaufte. 1740 wurde der 1734 begonnene Neubau des barocken Filialkirchleins St. Ulrich in Siegenfeld fertiggestellt.
  
 
Besonders förderte Leeb die Verehrung der Kreuzreliquie, deren heute noch erhaltene wertvolle barocke Einfassung auf seinen Entwurf zurückgeht. Er  
 
Besonders förderte Leeb die Verehrung der Kreuzreliquie, deren heute noch erhaltene wertvolle barocke Einfassung auf seinen Entwurf zurückgeht. Er  

Version vom 12. Januar 2011, 21:18 Uhr

Kaiser Karl VI. übergibt die Abtei St. Gotthard an Abt Robert Leeb, Gemälde von Stephan Dorffmeister

Robert Leeb

55. Abt von Heiligenkreuz 1728–1755 und bedeutender Baumeister

* 26. Juni 1688 Wien
† 15. Aug. 1755 ebd.

Robert Leeb, Sohn des Wiener Handelsmanns und Ratsherrn Zacharias Leeb (1649–1695), legte am 24. August 1704 Profess im Stift Heiligenkreuz ab und wurde 1712 (?) zum Priester geweiht. Von Mai 1719 bis September 1720 unternahm er eine 16-monatige Pilgerreise nach Konstantinopel und ins Heilige Land. Nach Heiligenkeuz zurückgekehrt, war er dort Küchenmeister, Bibliothekar und Novizenmeister bis er 1728 zum Abt gewählt wurde.

Von Beruf Architekt, war Robert Leeb zu einem beträchtlichen Vermögen gekommen, das er in das Kloster Heiligenkreuz investierte. Er entfaltete eine rege Bautätigkeit im Stift und seinen Filiakirchen. U.a. ließ er die von seinem Vorgänger Abt Klemens Schäffer erbaute Bernhardskapelle des Heiligenkreuzer Hofes in Wien renovieren, die 1730 in einem beinahe völligen Neubau vollendet wurde. 1736 ließ er das Gartenschloss seines Vaters im Augarten (Palais Leeb oder Augarten-Palais) erweitern, das das Stift 1780 mit beträchtlichem Gewinn an Kaiser Josef II. verkaufte. 1740 wurde der 1734 begonnene Neubau des barocken Filialkirchleins St. Ulrich in Siegenfeld fertiggestellt.

Besonders förderte Leeb die Verehrung der Kreuzreliquie, deren heute noch erhaltene wertvolle barocke Einfassung auf seinen Entwurf zurückgeht. Er ließ die barocken Kreuzwegstationen errichten und gründete eine Bruderschaft zur Ehren des hl. Kreuzes.

1734 konnte er die seit 1570 dem Orden entfremdete westungarische Abtei Szentgotthárd (Sankt Gotthard) für den Zisterzienserorden zurückgewinnen und mit Mönchen aus Heiligenkreuz wiederbesiedeln. Durch Diplom Kaiser Karls VI. vom 29. Juli 1734 wurde St. Gotthard mit Heiligenkreuz vereint. Die Fertigstellung der seit 1740 – unter größten finanziellen Anstrengungen – im Stil des Barock neuerrichteten Gebäude (Kloster und Kirche) erlebte Leeb nicht mehr. Die Einsegnung der Abteikirche nahm sein Nachfolger Abt Alberik Fritz 1764 vor.

Abt Robert starb am 15. Aug. 1755 in Wien und wurde in der »Totenkapelle« des Stiftes Heiligenkreuz beigesetzt.

Wappen

Abt Roberts Wappen zeigt links oben die Schwurhand des Stiftes Heiligenkreuz, rechts Anker, Jerusalemer Kreuz, Löwe, unten Stift Gotthard. Sein Wahlspruch: mit Hoffnung und Starkmut.

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Daten:

Prof.: 24. Aug. 1704; Prim.: 3. Jan. 1712; Abbas: el. 13. Sep. 1728, conf. 7. Okt. 1728 (Kaiser Karl VI.), inst. 21. Okt. 1728.

Bibliographie:

Georg Krones: Robert Leeb, der letzte Barockabt von Heiligenkreuz (1688–1755). Phil. Diss. Wien 1935. Postum veröffentlicht in: ACi Bd. 11 (1955), S. 45–138

Zitierempfehlung: Leeb, Robert, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 12.01.2011, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Leeb,_Robert

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