Maly, Josef: Unterschied zwischen den Versionen

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Josef Maly wurde 1683 in Wischau (tsch. Vyškov) in Mähren geboren. Von Abt [[Nezorin, Florian|Florian Nezorin]] in die Zisterzienserabtei [[Welehrad]] aufgenommen, war er Professor für Theologie und Philosophie  am Hausstudium der Abtei und später am erzbischöflichen Kolleg St. Adalbert in Prag. Von dort zurückgekehrt, wurde er Pfarrer in Spytihněv (dt. Spitinau) und nach dem Tod des Abtes Florian († 1. April 1724) zum Nachfolger gewählt und infuliert. Kaiser Karl VI. bestätigte ihn mit Datum Wien 22. September 1742.
 
Josef Maly wurde 1683 in Wischau (tsch. Vyškov) in Mähren geboren. Von Abt [[Nezorin, Florian|Florian Nezorin]] in die Zisterzienserabtei [[Welehrad]] aufgenommen, war er Professor für Theologie und Philosophie  am Hausstudium der Abtei und später am erzbischöflichen Kolleg St. Adalbert in Prag. Von dort zurückgekehrt, wurde er Pfarrer in Spytihněv (dt. Spitinau) und nach dem Tod des Abtes Florian († 1. April 1724) zum Nachfolger gewählt und infuliert. Kaiser Karl VI. bestätigte ihn mit Datum Wien 22. September 1742.
  
Abt Josef führte den Innenausbau der am 19. Juli 1719 abgebrannten und unter seinem Vorgänger Nezorin wiederausgebauten Stiftskirche fort; er ließ sie und ihre Kapellen im barocken Stil mit Altären, Säulen und Stuckarbeiten ausschmücken und schaffte prachtvolle Festornate an, die bei der feierlichen Weihe der Kirche durch Weihbischof Otto Ehrenreich von Egkh und Hungersbach am 2. Oktober 1735 verwendet wurden. Bei dieser Gelegenheit nahm der Bischof auch mehrere Diakon- und Priesterweihen vor und spendete zahreiche Firmungen.
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Abt Josef führte den Innenausbau der am 19. Juli 1719 abgebrannten und unter seinem Vorgänger Nezorin wiederausgebauten Stiftskirche fort; er ließ sie und ihre Kapellen im barocken Stil mit Altären, Säulen und Stuckarbeiten ausschmücken und schaffte prachtvolle Festornate an, die bei der feierlichen Weihe der Kirche durch Weihbischof Otto Honorius von Egkh und Hungersbach am 2. Oktober 1735 verwendet wurden. Bei dieser Gelegenheit nahm der Bischof auch mehrere Diakon- und Priesterweihen vor und spendete zahreiche Firmungen.
  
1738 wurden die seit dem Wiederaufbau 1720 durch einen Sturm stark beschädigten kupfernen Dächer beider Kirchtürme erneuert. Gegenüber der Kirche wurde eine neue Prälatur erbaut und das Konvent ausgebaut. Auf den Außenstellen ließ er kleiner Wirtschaftsgebäude, Pfarrkirchen und Pfarrhöfe restaurieren oder erneuern und zahlte dazu noch ausstehende Steuern und Abgaben zur Finanzierung des österreichischen Erbfolgekrieges (1740–1748) an den Kaiser. Die dafür ausfgenommen Kredite zahlte noch sein späterer Nachfolger [[Zuri, Philipp|Philipp Zuri]] (reg. 1763–1784) ab.
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1738 wurden die seit dem Wiederaufbau 1720 durch einen Sturm stark beschädigten kupfernen Dächer beider Kirchtürme erneuert. Gegenüber der Kirche wurde eine neue Prälatur erbaut und das Konventgebäude ausgebaut. Auf den Außenstellen ließ er Wirtschaftsgebäude, Pfarrkirchen und Pfarrhöfe restaurieren oder erneuern und führte dazu noch ausstehende Steuern und Abgaben zur Finanzierung des österreichischen Erbfolgekrieges (1740–1748) an den Kaiser ab. Die dafür aufgenommen Kredite zahlte noch sein späterer Nachfolger [[Zuri, Philipp|Philipp Zuri]] (reg. 1763–1784) ab.
  
Im Kloster [[Pásztó]] in Ungarn richtete Abt Maly 1743 einen Regularkonvent ein. Er starb am 14. Juni 1748; zu seinem Nachfolger wurde [[Hauck, Anton|Anton Hauck]] gewählt.
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Im Kloster [[Pásztó]] in Ungarn richtete Abt Maly 1743 einen Regularkonvent ein. Er starb am 14. Juni 1748 im Kurort Trenčín; zu seinem Nachfolger wurde [[Hauck, Anton|Anton Hauck]] gewählt.
  
 
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Version vom 2. März 2022, 16:18 Uhr

Josef Maly

Josef Maly

Abt der Zisterzienserabteien Welehrad, Pilis und Pásztó 1724–1748

* 1683 Wischau, Mähren
† 14. Juni 1748 Trenčín, Slowakei

Josef Maly wurde 1683 in Wischau (tsch. Vyškov) in Mähren geboren. Von Abt Florian Nezorin in die Zisterzienserabtei Welehrad aufgenommen, war er Professor für Theologie und Philosophie am Hausstudium der Abtei und später am erzbischöflichen Kolleg St. Adalbert in Prag. Von dort zurückgekehrt, wurde er Pfarrer in Spytihněv (dt. Spitinau) und nach dem Tod des Abtes Florian († 1. April 1724) zum Nachfolger gewählt und infuliert. Kaiser Karl VI. bestätigte ihn mit Datum Wien 22. September 1742.

Abt Josef führte den Innenausbau der am 19. Juli 1719 abgebrannten und unter seinem Vorgänger Nezorin wiederausgebauten Stiftskirche fort; er ließ sie und ihre Kapellen im barocken Stil mit Altären, Säulen und Stuckarbeiten ausschmücken und schaffte prachtvolle Festornate an, die bei der feierlichen Weihe der Kirche durch Weihbischof Otto Honorius von Egkh und Hungersbach am 2. Oktober 1735 verwendet wurden. Bei dieser Gelegenheit nahm der Bischof auch mehrere Diakon- und Priesterweihen vor und spendete zahreiche Firmungen.

1738 wurden die seit dem Wiederaufbau 1720 durch einen Sturm stark beschädigten kupfernen Dächer beider Kirchtürme erneuert. Gegenüber der Kirche wurde eine neue Prälatur erbaut und das Konventgebäude ausgebaut. Auf den Außenstellen ließ er Wirtschaftsgebäude, Pfarrkirchen und Pfarrhöfe restaurieren oder erneuern und führte dazu noch ausstehende Steuern und Abgaben zur Finanzierung des österreichischen Erbfolgekrieges (1740–1748) an den Kaiser ab. Die dafür aufgenommen Kredite zahlte noch sein späterer Nachfolger Philipp Zuri (reg. 1763–1784) ab.

Im Kloster Pásztó in Ungarn richtete Abt Maly 1743 einen Regularkonvent ein. Er starb am 14. Juni 1748 im Kurort Trenčín; zu seinem Nachfolger wurde Anton Hauck gewählt.

gge, März 2022


Daten:

Abbas Welehradensis Pilisensis Pastensis: el. 20. Juni 1724, ben. 25. Juni 1724.

Literatur:

Vychodil, Jan: Josef Malý z Vyzovic, opat velehradský. Olmütz, 1899. Digitalisat

Zitierempfehlung: Maly, Josef, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 2.03.2022, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Maly,_Josef

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