May, Edmunda: Unterschied zwischen den Versionen

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Edmunda Anna Maria May aus St. Georgenthal in Böhmen (Jiřetín pod Jedlovou, Tschechien) wurde 1827 unter Äbtissin [[Marschner, Vinzentia|Vinzentia Marschner]] in der Zisterzienserinnenabtei [[Marienstern|St. Marienstern]] in der Lausitz eingekleidet, legte am 16. Juli 1830 die Profess ab und wurde am 16. Juni 1856 als Nachfolgerin der verstorbenen [[Göhler, Benedikta|Benedikta Göhler]] zur Äbtissin gewählt. Zuvor war sie Subpriorin gewesen. Sie leitete das Kloster bis zu ihrem Tod am 15. März 1874.
 
Edmunda Anna Maria May aus St. Georgenthal in Böhmen (Jiřetín pod Jedlovou, Tschechien) wurde 1827 unter Äbtissin [[Marschner, Vinzentia|Vinzentia Marschner]] in der Zisterzienserinnenabtei [[Marienstern|St. Marienstern]] in der Lausitz eingekleidet, legte am 16. Juli 1830 die Profess ab und wurde am 16. Juni 1856 als Nachfolgerin der verstorbenen [[Göhler, Benedikta|Benedikta Göhler]] zur Äbtissin gewählt. Zuvor war sie Subpriorin gewesen. Sie leitete das Kloster bis zu ihrem Tod am 15. März 1874.
  
In ihre Amtszeit fallen der Bau des Brauhauses mit der Mühle und der Binderei 1857 und der Scheune 1862, ferner die Renovierung und teilweise Neogotisierung der Stiftskirche in den folgenden Jahrzehnten. Am 3. Mai 1866 – noch vor dem Preußisch-Österreichischen Krieg, der dem Kloster Belastungen durch Ablieferungen und ein im Kloster eingerichtetes Lazarett brachte – wurde der neue Kreuzweg in der Stiftskirche eingeweiht, 1867 bis 1868 ein neues Gebäude für einen Geistlichen und den Lehrer mit der Schule in Spittel bei Kamenz gebaut und am 8. Oktober 1871 ein vom Kloster bezahlter Pfarradministrator dort eingeführt. Am 30. Januar 1869 wurde ein Zweigverein der Erzbruderschaft vom heiligsten Herzen Mariens für das Kloster kanonisch errichtet, 1872 die Statuen auf dem Klosterhof restauriert.
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In ihre Amtszeit fallen der Bau des Brauhauses mit der Mühle und der Binderei 1857 und der Scheune 1862, ferner die Renovierung und teilweise Neogotisierung der Stiftskirche in den folgenden Jahrzehnten. Am 3. Mai 1866 – noch vor dem Preußisch-Österreichischen Krieg, der dem Kloster Belastungen durch Ablieferungen und ein im Kloster eingerichtetes Lazarett brachte – wurde der neue Kreuzweg in der Stiftskirche eingeweiht, 1867 bis 1868 ein neues Gebäude für einen Geistlichen und den Lehrer mit der Schule in Spittel bei Kamenz gebaut und am 8. Oktober 1871 ein vom Kloster bezahlter Pfarradministrator dort eingeführt. Am 30. Januar 1869 wurde ein Zweigverein der Erzbruderschaft vom heiligsten Herzen Mariens für das Kloster kanonisch errichtet, 1872 die Statuen auf dem Klosterhof restauriert. 1869 ermöglichte Äbtissin Edmunda durch eine Spende von 2000 Gulden den Grundkauf und damit die Gründung des Klosters [[Mariastern]] bei Banja Luka (Bosnien), das zum Dank dafür den Namen Marienstern erhielt.
 
 
1869 ermöglichte Äbtissin Edmunda durch eine Spende von 2000 Gulden den Grundkauf und damit die Gründung des Klosters [[Mariastern]] bei Banja Luka (Bosnien), das zum Dank dafür den Namen Marienstern erhielt.
 
  
 
Sie starb am 15. März 1874, nachmittags um halb fünf Uhr, an Lungenentzündung und Auzehrung und wurde als erste Äbtissin auf dem Konventfriedhof beerdigt. Ihre Nachfolgerin wurde [[Ulbrich, Kordula|Kordula Ulbrich]] aus Georgswalde.
 
Sie starb am 15. März 1874, nachmittags um halb fünf Uhr, an Lungenentzündung und Auzehrung und wurde als erste Äbtissin auf dem Konventfriedhof beerdigt. Ihre Nachfolgerin wurde [[Ulbrich, Kordula|Kordula Ulbrich]] aus Georgswalde.

Version vom 22. März 2024, 19:38 Uhr

Edmunda May

Edmunda May

35. Äbtissin der Zisterzienserinnenabtei St. Marienstern, Panschwitz-Kuckau, 1856–1874

* 26. März 1805 Georgenthal in Böhmen
† 15. März 1874 Panschwitz-Kuckau

Edmunda Anna Maria May aus St. Georgenthal in Böhmen (Jiřetín pod Jedlovou, Tschechien) wurde 1827 unter Äbtissin Vinzentia Marschner in der Zisterzienserinnenabtei St. Marienstern in der Lausitz eingekleidet, legte am 16. Juli 1830 die Profess ab und wurde am 16. Juni 1856 als Nachfolgerin der verstorbenen Benedikta Göhler zur Äbtissin gewählt. Zuvor war sie Subpriorin gewesen. Sie leitete das Kloster bis zu ihrem Tod am 15. März 1874.

In ihre Amtszeit fallen der Bau des Brauhauses mit der Mühle und der Binderei 1857 und der Scheune 1862, ferner die Renovierung und teilweise Neogotisierung der Stiftskirche in den folgenden Jahrzehnten. Am 3. Mai 1866 – noch vor dem Preußisch-Österreichischen Krieg, der dem Kloster Belastungen durch Ablieferungen und ein im Kloster eingerichtetes Lazarett brachte – wurde der neue Kreuzweg in der Stiftskirche eingeweiht, 1867 bis 1868 ein neues Gebäude für einen Geistlichen und den Lehrer mit der Schule in Spittel bei Kamenz gebaut und am 8. Oktober 1871 ein vom Kloster bezahlter Pfarradministrator dort eingeführt. Am 30. Januar 1869 wurde ein Zweigverein der Erzbruderschaft vom heiligsten Herzen Mariens für das Kloster kanonisch errichtet, 1872 die Statuen auf dem Klosterhof restauriert. 1869 ermöglichte Äbtissin Edmunda durch eine Spende von 2000 Gulden den Grundkauf und damit die Gründung des Klosters Mariastern bei Banja Luka (Bosnien), das zum Dank dafür den Namen Marienstern erhielt.

Sie starb am 15. März 1874, nachmittags um halb fünf Uhr, an Lungenentzündung und Auzehrung und wurde als erste Äbtissin auf dem Konventfriedhof beerdigt. Ihre Nachfolgerin wurde Kordula Ulbrich aus Georgswalde.

gge, März 2024


Daten:

Vest.: 14. Okt. 1827; Prof.: 16. Juli 1830; Abbatissa: el. 16. Juni 1856.

Literatur:

[Hitschfel, Alexander]: Notizen über das Cisterzienserinnen-Kloster Marienstern in der königlich sächsischen Lausitz. Ambr. Opitz in Warnsdorf, 1878, S. 18–19 · Ders.: Chronik des Cisterzienserinnenklosters Marienstern in der königlich sächsischen Lausitz. Warnsdorf: Opitz, 1894 · Catalogus personarum religiosarum ordinis Cisterciensis in coenobiis provinciae Austriae adscriptis deo militantium. Haeredes Leykam, 1860, 1863 und 1875.

Zitierempfehlung: May, Edmunda, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 22.03.2024, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/May,_Edmunda

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