Schrötl, Wolfgang: Unterschied zwischen den Versionen

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Vielleicht ist er mit dem 1451 als Schreiber vor allem rechtlicher Bücher eintretenden Wolfgang aus Graz identisch, denn er war wohl ein versierter Jurist. Die Handschriften 34, 36, 71 und 89 haben seine Zeichen. Nach alter Stiftsüberlieferung soll Abt Wolfgang selber das 1492/93 entstandene prachtvolle sogenannte Wolfgang-Missale (Codex Runensis 206) ''manu propria et quidem flexis genibus'' (mit eigener Hand und auf Knien) geschrieben haben, was je doch unwahrscheinlich ist<ref>Der wirklicher Verfasser war wohl der in mehreren Klöstern tätige Klerikerschreiber Egidius Has aus der Diözese Passau (vgl. Hinrich Sieveking: Der Meister des Wolfgang-Missale in Rein. Strßburg 1986).</ref>, denn seine  Hauptaufgaben waren die Behebung der schweren Schäden nach dem Türkeneinfall 1480, die Befestigung des Stiftes mit Wehrmauern und Wehrtürmen und die wirtschaftliche Konsolidierung.  
 
Vielleicht ist er mit dem 1451 als Schreiber vor allem rechtlicher Bücher eintretenden Wolfgang aus Graz identisch, denn er war wohl ein versierter Jurist. Die Handschriften 34, 36, 71 und 89 haben seine Zeichen. Nach alter Stiftsüberlieferung soll Abt Wolfgang selber das 1492/93 entstandene prachtvolle sogenannte Wolfgang-Missale (Codex Runensis 206) ''manu propria et quidem flexis genibus'' (mit eigener Hand und auf Knien) geschrieben haben, was je doch unwahrscheinlich ist<ref>Der wirklicher Verfasser war wohl der in mehreren Klöstern tätige Klerikerschreiber Egidius Has aus der Diözese Passau (vgl. Hinrich Sieveking: Der Meister des Wolfgang-Missale in Rein. Strßburg 1986).</ref>, denn seine  Hauptaufgaben waren die Behebung der schweren Schäden nach dem Türkeneinfall 1480, die Befestigung des Stiftes mit Wehrmauern und Wehrtürmen und die wirtschaftliche Konsolidierung.  
  
Er starb am 15. April 1515, nachdem er für die Bibliothek durch Büchererwerb und Pflege des Bücherabschreibens und -ausmalens gesorgt und für das Zisterzienserkolleg zum hl. Nikolaus an der Wiener Universität Einiges getan hatte  
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Er starb am 15. April 1515, nachdem er für die Bibliothek durch Büchererwerb und Pflege des Bücherabschreibens und -ausmalens gesorgt und für das Zisterzienserkolleg zum hl. Nikolaus an der Wiener Universität Einiges getan hatte. Zu seinem Nachfolger wurde Abt [[Lindenlaub, Johannes|Johannes Lindenlaub]] vom Stift [[Neukloster]] postuliert.
  
 
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Version vom 8. Dezember 2020, 16:18 Uhr

Wolfgang Schrötl

Wolfgang Schrötl aus Graz

27. Abt des Zisterzienserstiftes Rein 1481–1515

† 15 April 1515

Wolfgang Schrötl stammte angeblich aus Gottschee [Kočevje] in Unterkrain, wahrscheinlicher aber aus Graz. Er wurde im Jänner 1481 zum Abt gewählt, nachdem die Pest im Dezember 1480 seinen Vorgänger Christian Ganser hinweggerafft hatte.

Vielleicht ist er mit dem 1451 als Schreiber vor allem rechtlicher Bücher eintretenden Wolfgang aus Graz identisch, denn er war wohl ein versierter Jurist. Die Handschriften 34, 36, 71 und 89 haben seine Zeichen. Nach alter Stiftsüberlieferung soll Abt Wolfgang selber das 1492/93 entstandene prachtvolle sogenannte Wolfgang-Missale (Codex Runensis 206) manu propria et quidem flexis genibus (mit eigener Hand und auf Knien) geschrieben haben, was je doch unwahrscheinlich ist[1], denn seine Hauptaufgaben waren die Behebung der schweren Schäden nach dem Türkeneinfall 1480, die Befestigung des Stiftes mit Wehrmauern und Wehrtürmen und die wirtschaftliche Konsolidierung.

Er starb am 15. April 1515, nachdem er für die Bibliothek durch Büchererwerb und Pflege des Bücherabschreibens und -ausmalens gesorgt und für das Zisterzienserkolleg zum hl. Nikolaus an der Wiener Universität Einiges getan hatte. Zu seinem Nachfolger wurde Abt Johannes Lindenlaub vom Stift Neukloster postuliert.

gge, Dez. 2020


Daten:

Abbas: el. Jan. 1481.

Literatur:

Wild, Martin: Die Äbte von Rein. In: 850 Jahre Stift Rein. (Rein 1979), S. 54f. · Weis, Anton: Reun, in: Beitraege zur Geschichte der Cistercienser-Stifte. Wien: A. Hölder, 1891, S. 14 · Brenner, Elisabeth: Das Wolfgang-Missale, in: Dies. (Hg.): Stift Rein. Geschichte – Kultur – Glaube. Sammelband der Segmente–Schriften des Reiner Kreises. Kumberg: Sublilium Schaffer, 2018, S. 210f.

Zitierempfehlung: Schrötl, Wolfgang, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 8.12.2020, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Schr%C3%B6tl,_Wolfgang

Vorlage:Page.name: SCHRÖTL, Wolfgang OCist († 1515) – Biographia Cisterciensis

  1. Der wirklicher Verfasser war wohl der in mehreren Klöstern tätige Klerikerschreiber Egidius Has aus der Diözese Passau (vgl. Hinrich Sieveking: Der Meister des Wolfgang-Missale in Rein. Strßburg 1986).