Stephan II. (Lilienfeld): Unterschied zwischen den Versionen

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Stephans Wahl zum Abt des Zisterzienserstiftes [[Lilienfeld]] erfolgte, da sein Vorgänger [[Nikolaus (Lilienfeld)|Nikolaus]] am 20. November verstorben war, wohl noch Ende 1428. Er könnte der 1424 als Prokurator bei der Beurkundung eines Benefiziums genannte Subprior Stephan gewesen sein. Seine erste urkundliche Nennung findet sich am 12. Juni 1429.
  
Am 27. November 1429 gab Bischof Jordanus von Alba in Rom Abt Stephan die Erlaubnis zur freien Wahl eines Beichtvaters, der zu allen Absolutionen bevollmächtigt war, außer für päpstliche Reservatfälle. Herzog Albrecht V. entschied am 4. Dezember 1430, dass Stephan und Friedrich von Hohenberg weder Mautfreiheit noch Landgericht in Wilhelmsburg beanspruchen und die Lilienfelder in Zukunft in ihren Wäldern wie bisher die Jagd frei ausüben können, was die Hohenberger in gleicher Weise beansprucht hatten. Am 12. Mai 1431 vergleicht sich Abt Stephan mit Melk über Zehnte in Pfaffstätten. Am 24. April 1432 beauftragt Generalabt Johannes von Citeaux (Jean VIII. Picart d’Aulnay) Abt Stephan, die Abtwahl in [[Heiligenkreuz]] zu leiten, da der eigentlich zuständige Abt von [[Morimond]] verhindert war – eine Amtshandlung, die Abt Stephan bis auf anderweitige Verfügung auch in Zukunft vornehmen sollte.
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In das Jahr seiner Wahl fällt die Wiederherstellung des kirchlichen Friedens mit Passau, was hauptsächlich den Bemühungen Eberhards IV. von Salzburg zu verdanken war. Der Gewogenheit des Landesfürsten ist es zuzuschreiben, dass verschiedene schwebende Streitfälle zu Gunsten des Stiftes entschieden wurden.  
  
Im April 1439 richteten ein Eisstoß und eine Überschwemmung im Kremserhof großen Schaden an. Am Michaelitag 1429 verstarb Cimburga von Masovien, Gemahlin Herzog Ernsts des Eisernen, in Türnitz auf einer Pilgerfahrt nach Mariazell. Sie wurde in der Stiftskirche rechts vor dem Hochaltar beigesetzt.
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Am 27. November 1429 gab Bischof Jordanus von Alba in Rom Abt Stephan die Erlaubnis zur freien Wahl eines Beichtvaters, der zu allen Absolutionen bevollmächtigt war, außer für päpstliche Reservatfälle. Herzog Albrecht V. entschied am 4. Dezember 1430, dass Stephan und Friedrich von Hohenberg weder Mautfreiheit noch Landgericht in Wilhelmsburg beanspruchen und die Lilienfelder in Zukunft in ihren Wäldern wie bisher die Jagd frei ausüben können, was die Hohenberger in gleicher Weise beansprucht hatten. Am 12. Mai 1431 vergleicht sich Abt Stephan mit Melk über Zehnte in Pfaffstätten.
  
Mit einer Urkunde vom 15. Februar 1443 bezeugt Magister Hans Geuss, Domherr bei St. Stephan in Wien, dass er Abt Stephan in einem silbernen Kreuz einen Dorn der Krone Christi geschenkt habe, der später nach Türnitz zur Verehrung gebracht wurde.
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Seitens des Ordens erhielt Lilienfeld 1431 den Auftrag, zu den Kosten, die der Aufenthalt des Generalabtes beim Konzil in Basel verursachte, 27 Gulden beizutragen. Am 24. April 1432 beauftragt Generalabt Johannes von [[Cîteaux]] ([[Picart, Jean|Jean VIII. Picart d’Aulnay]]) Abt Stephan, die Abtwahl in [[Heiligenkreuz]] zu leiten, da der eigentlich zuständige Abt von [[Morimond]] verhindert war – eine Amtshandlung, die Abt Stephan bis auf anderweitige Verfügung auch in Zukunft vornehmen sollte. Abt Stephan kam diesem Auftrag, assistiert von dem [[Zwettl]]er Abt [[Johann I. (Zwettl)|Johann]] und dem Abt [[Jakob II. (Säusenstein)|Jakob]] von [[Säusenstein]], nach.
  
Abt Stephan resignierte vor dem 13. Februar 1443. Sein Todestag und -jahr sind nicht überliefert.
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Im April 1439 richteten ein Eisstoß und die daraus folgende Überschwemmung im Kremserhof großen Schaden an. Am Michaelitag 1429 verstarb Cimburga von Masovien, Gemahlin Herzog Ernsts des Eisernen, in Türnitz auf einer Pilgerfahrt nach Mariazell. Sie wurde in der Stiftskirche rechts vor dem Hochaltar beigesetzt. Mit einer Urkunde vom 15. Februar 1443 bezeugt Magister Hans Geuss, Domherr bei St. Stephan in Wien und Beichtvater der Elisabeth, Tochter Kaiser Sigmunds und Gemahlin Herzog Albrechts V., dass er Abt Stephan in einem silbernen Kreuz einen Dorn der Krone Christi geschenkt habe, der später nach Türnitz zur Verehrung gebracht wurde.
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Abt Stephan resignierte, wie es in den Katalogen heißt wegen hohen Alters, vor dem 13. Februar 1443, da der das Stift visitierende Abt [[Blasey, Jean|Jean de Blasey]] von Morimond den neugewählten Abt [[Krotenthaler, Petrus|Petrus I. Krotenthaler]] an diesem Tag bestätigt. Stephans Todestag und -jahr sind nicht überliefert.
  
 
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Aktuelle Version vom 7. November 2020, 11:49 Uhr

Stephan II.

Stephan II. Mugel

26. Abt des Zisterzienserstiftes Lilienfeld 1428/29–1443

† 1443 oder später

Stephans Wahl zum Abt des Zisterzienserstiftes Lilienfeld erfolgte, da sein Vorgänger Nikolaus am 20. November verstorben war, wohl noch Ende 1428. Er könnte der 1424 als Prokurator bei der Beurkundung eines Benefiziums genannte Subprior Stephan gewesen sein. Seine erste urkundliche Nennung findet sich am 12. Juni 1429.

In das Jahr seiner Wahl fällt die Wiederherstellung des kirchlichen Friedens mit Passau, was hauptsächlich den Bemühungen Eberhards IV. von Salzburg zu verdanken war. Der Gewogenheit des Landesfürsten ist es zuzuschreiben, dass verschiedene schwebende Streitfälle zu Gunsten des Stiftes entschieden wurden.

Am 27. November 1429 gab Bischof Jordanus von Alba in Rom Abt Stephan die Erlaubnis zur freien Wahl eines Beichtvaters, der zu allen Absolutionen bevollmächtigt war, außer für päpstliche Reservatfälle. Herzog Albrecht V. entschied am 4. Dezember 1430, dass Stephan und Friedrich von Hohenberg weder Mautfreiheit noch Landgericht in Wilhelmsburg beanspruchen und die Lilienfelder in Zukunft in ihren Wäldern wie bisher die Jagd frei ausüben können, was die Hohenberger in gleicher Weise beansprucht hatten. Am 12. Mai 1431 vergleicht sich Abt Stephan mit Melk über Zehnte in Pfaffstätten.

Seitens des Ordens erhielt Lilienfeld 1431 den Auftrag, zu den Kosten, die der Aufenthalt des Generalabtes beim Konzil in Basel verursachte, 27 Gulden beizutragen. Am 24. April 1432 beauftragt Generalabt Johannes von Cîteaux (Jean VIII. Picart d’Aulnay) Abt Stephan, die Abtwahl in Heiligenkreuz zu leiten, da der eigentlich zuständige Abt von Morimond verhindert war – eine Amtshandlung, die Abt Stephan bis auf anderweitige Verfügung auch in Zukunft vornehmen sollte. Abt Stephan kam diesem Auftrag, assistiert von dem Zwettler Abt Johann und dem Abt Jakob von Säusenstein, nach.

Im April 1439 richteten ein Eisstoß und die daraus folgende Überschwemmung im Kremserhof großen Schaden an. Am Michaelitag 1429 verstarb Cimburga von Masovien, Gemahlin Herzog Ernsts des Eisernen, in Türnitz auf einer Pilgerfahrt nach Mariazell. Sie wurde in der Stiftskirche rechts vor dem Hochaltar beigesetzt. Mit einer Urkunde vom 15. Februar 1443 bezeugt Magister Hans Geuss, Domherr bei St. Stephan in Wien und Beichtvater der Elisabeth, Tochter Kaiser Sigmunds und Gemahlin Herzog Albrechts V., dass er Abt Stephan in einem silbernen Kreuz einen Dorn der Krone Christi geschenkt habe, der später nach Türnitz zur Verehrung gebracht wurde.

Abt Stephan resignierte, wie es in den Katalogen heißt wegen hohen Alters, vor dem 13. Februar 1443, da der das Stift visitierende Abt Jean de Blasey von Morimond den neugewählten Abt Petrus I. Krotenthaler an diesem Tag bestätigt. Stephans Todestag und -jahr sind nicht überliefert.

gge, Nov. 2020


Literatur:

Tobner, Paul: Das Stift Lilienfeld 1202–1902, Wien 1902, S. 174 ff. · Müller, Eugen: Professbuch des Zisterzienserstiftes Lilienfeld (= Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige. Ergänzungsband. Nr. 38). St. Ottilien: EOS, 1996, ISBN 3-88096-628-1, S. 117.

Zitierempfehlung: Stephan II. (Lilienfeld), in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 7.11.2020, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Stephan_II._(Lilienfeld)

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