Weinbach, Nikolaus: Unterschied zwischen den Versionen

(Die Seite wurde neu angelegt: „right|'''Nikolaus Weinbach''' {{Biodaten| |NAME=Nikolaus Weinbach |TAUFNAME= |GEBURTSDATUM= |GEBURTSORT= |STERBEDATUM=31. März 1658 |STERBEOR…“)
 
Zeile 19: Zeile 19:
 
Dir Vorratsräume und Weinkeller waren leer, kein Acker und kein Weinberg bestellt, kein Vieh mehr vorhanden. Der Abt lieh sich Geld und begann mit dem Wiederaufbau der Landwirtschaft. Den von den Schweden eingesetzten hessischen Verwalter de Mur, der im Verdacht stand, 14 große Fässer voll Bücher aus der Bibliothek zu seinem eigenen Vorteil weggeschafft zu haben, verklagte er (erfolglos) beim Senat der Stadt Frankfurt. Auch seine Bemühungen, wertvolles Kirchensilber vom Kasseler Hof wiederzuerlangen, blieben erfolglos.
 
Dir Vorratsräume und Weinkeller waren leer, kein Acker und kein Weinberg bestellt, kein Vieh mehr vorhanden. Der Abt lieh sich Geld und begann mit dem Wiederaufbau der Landwirtschaft. Den von den Schweden eingesetzten hessischen Verwalter de Mur, der im Verdacht stand, 14 große Fässer voll Bücher aus der Bibliothek zu seinem eigenen Vorteil weggeschafft zu haben, verklagte er (erfolglos) beim Senat der Stadt Frankfurt. Auch seine Bemühungen, wertvolles Kirchensilber vom Kasseler Hof wiederzuerlangen, blieben erfolglos.
  
Beim Mainzer Kurfürsten fiel Abt Nikolaus wegen seiner Bemühungen in Ungnade und wurde nach einer Visitation des Klosters von den erzbischöflichen Kommissaren verhaftet und in Mainz inhaftiert, um abgesetzt zu werden. Da er sich unschuldig fühlte, legte er sein Amt erst nach einer Untersuchung durch die Äbte von [[Himmerod]] und [[Arnsburg]] nieder. In seinem Abdankungsschreiben vom 13. Mai 1642 an den Erzbischof verwahrte er sich erneut gegen die gegen ihn erhobenen Vorwürfe. Den Titel Abt durfte er weiter führen. Mit einer kleinen Pension versehen, lebte er nach seiner Resignation im Kloster in Köln.
+
Beim Mainzer Kurfürsten fiel Abt Nikolaus wegen seiner Bemühungen in Ungnade und wurde nach einer Visitation des Klosters von den erzbischöflichen Kommissaren verhaftet und in Mainz inhaftiert, um abgesetzt zu werden. Da er sich unschuldig fühlte, legte er sein Amt erst nach einer Untersuchung durch die Äbte von [[Himmerod]] ([[Glabus, Matthias|Matthias Glabus]]) und [[Arnsburg]] ([[Güll, Johann Adam|Johann Adam Güll]]) nieder. In seinem Abdankungsschreiben vom 13. Mai 1642 an den Erzbischof verwahrte er sich erneut gegen die gegen ihn erhobenen Vorwürfe. Den Titel Abt durfte er weiter führen. Mit einer kleinen Pension versehen, lebte er nach seiner Resignation im Kloster in Köln.
  
 
Nach dem Tod seines Nachfolgers Johann Rumpel 1648 wurde er erneut zum Abt gewählt, vom Kurfürsten aber nicht bestätigt. Er starb am 31. März 1658.
 
Nach dem Tod seines Nachfolgers Johann Rumpel 1648 wurde er erneut zum Abt gewählt, vom Kurfürsten aber nicht bestätigt. Er starb am 31. März 1658.

Version vom 24. März 2019, 12:24 Uhr

Nikolaus Weinbach

Nikolaus Weinbach

Abt des Klosters Eberbach 1633–1642

† 31. März 1658 Köln?

Joh. Nikolaus Weinbach aus Oberlahnstein wurde am 18. April 1633 zum Nachfolger des verstorbenen Abtes Leonhard Klunckart gewählt – in Köln, wohin Abt und Konvent vor den Truppen des Herzogs Bernhard von Sachsen-Weimar 1631 geflohen waren. Bestätigt wurde er durch den ebenfalls in Köln weilenden Mainzer Erzbischof und Kurfürsten Anselm Kasimir Wambolt von Umstadt.

Als Bursar hatte Weinbach den Abt schon nach dessen Tod am 29. November 1632 vertreten. Um die Schuldenlast des Klosters durch den kostspieligen Aufenthalt in Köln nicht noch größer werden zu lassen, schickte er nach seiner wahl alle Mönche wieder in die belgischen Klöster zurück, wo sie ein Exil gefunden hatten. Erst gegen Ende 1635 konnten Abt und Konvent wieder in das völlig zerstörte und verwahrloste Kloster Eberbach zurückkehren.

Dir Vorratsräume und Weinkeller waren leer, kein Acker und kein Weinberg bestellt, kein Vieh mehr vorhanden. Der Abt lieh sich Geld und begann mit dem Wiederaufbau der Landwirtschaft. Den von den Schweden eingesetzten hessischen Verwalter de Mur, der im Verdacht stand, 14 große Fässer voll Bücher aus der Bibliothek zu seinem eigenen Vorteil weggeschafft zu haben, verklagte er (erfolglos) beim Senat der Stadt Frankfurt. Auch seine Bemühungen, wertvolles Kirchensilber vom Kasseler Hof wiederzuerlangen, blieben erfolglos.

Beim Mainzer Kurfürsten fiel Abt Nikolaus wegen seiner Bemühungen in Ungnade und wurde nach einer Visitation des Klosters von den erzbischöflichen Kommissaren verhaftet und in Mainz inhaftiert, um abgesetzt zu werden. Da er sich unschuldig fühlte, legte er sein Amt erst nach einer Untersuchung durch die Äbte von Himmerod (Matthias Glabus) und Arnsburg (Johann Adam Güll) nieder. In seinem Abdankungsschreiben vom 13. Mai 1642 an den Erzbischof verwahrte er sich erneut gegen die gegen ihn erhobenen Vorwürfe. Den Titel Abt durfte er weiter führen. Mit einer kleinen Pension versehen, lebte er nach seiner Resignation im Kloster in Köln.

Nach dem Tod seines Nachfolgers Johann Rumpel 1648 wurde er erneut zum Abt gewählt, vom Kurfürsten aber nicht bestätigt. Er starb am 31. März 1658.

gge, März 2019


Daten:

Abbas: el. 18. April 1633, res. 13. Mai 1642.

Literatur:

Widmann, Simon: Johannes Nikolaus Weinbach von Oberlahnstein, Abt zu Eberbach 1633–1642, in: Rhenus (Oberlahnstein) Bd. 3, 3 (1886) S. 40–41.

Zitierempfehlung: Weinbach, Nikolaus, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 24.03.2019, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Weinbach,_Nikolaus

Vorlage:Page.name: WEINBACH, Nikolaus OCist – Biographia Cisterciensis