Glocknitzer, Ambros

Ambros Glocknitzer

Ambros Glocknitzer

Abt des Zisterzienserstiftes Säusenstein 1622–1642

* 01. April 1588 Wilhelmsburg
05. Feb. 1642 Säusenstein

Ambrosius Glocknitzer wurde 1588 in Wilhelmsburg als Sohn des Bäckermeisters und Marktrichters Christoph Gloknitzer geboren. Der Vater machte sich 1597 beim Bauernaufstand in Lilienfeld verdient und wurde im April 1597 in die Stiftsadministration bestellt.

Glocknitzer schrieb sich am 14. April 1600 zum Studium an der Universität Wien ein. Nach der Priesterweihe 1613 wurde er im selben Jahr Vikar in Eschenau (bis 1621), 1616 zugleich auch Pfarrvikar in Lilienfeld. Am 21. Juni 1622 (Müller: 29. Juni) zum Abt des Zisterzienserstiftes Lilienfeld gewählt, wurde er aber nicht bestätigt, weil Kaiser Ferdinand den Abt des Stiftes Neukloster, Ignatius Krafft, mit Anordnung vom 25. Juni 1622 zum Abt des Stiftes Lilienfeld ernannte. Auf Kraffts Vorschlag wurde er noch im selben Jahr auf die Abtei Säusenstein an der Donau befördert, der er bis zu seinem Tod 1642 zwanzig Jahre lang vorstand.

Nach außen trat Abt Ambros wenig in Erscheinung, sondern widmete sich ausschließlich seiner Abtei. Von den Kaisern Ferdinand II. und Ferdinand III. erlangte er die erbetene Bestätigung der Privilegien seines Klosters und beendete durch Vermittlung einer kaiserlichen Kommission am 2. September 1634 den elfjährigen Streit mit dem Freiherrn Adam Eusebius von Hoyos zu Persenbeug, der das Vogteirecht über die Pfarre Gottsdorf und die dortigen Untertanen beansprucht hatte. 1628 kaufte er von Propst Martin Müller vom Chorherrenstift Herzogenburg ein Haus in Wien (den späteren Kremsmünsterer Hof in der Annagasse 6), das 1675 für 3000 fl. an das Benediktinerstift Kremsmünster verkauft wurde.

Abt Ambros litt an Podagra (Gicht). Er starb am 5. Februar 1642 um ein Uhr nachmittags. Zu seinem Nachfolger wurde Jonas Geigenberger gewählt.

gge, März 2020


Daten:

Sac.: 1613; Abbas: 1622.

Literatur:

Topographie des Erzherzogthums Oesterreich Band 13 (Das Cisterzienser Stift in Neustadt), Wien, 1835, S. 79 · Müller, Eugen: Profeßbuch des Zisterzienserstiftes Lilienfeld, (Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige 38), Sonderausgabe, St. Ottilien 1996, S. 189 · Erdinger, Anton: Geschichte des aufgehobenen Cisterzienser-Stiftes Säusenstein in Niederösterreich, in: Blätter des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich, Band 10, Wien 1876, S. 276–277.

Zitierempfehlung: Glocknitzer, Ambros, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 26.03.2020, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Glocknitzer,_Ambros

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