Petrus von Gruben
56. und letzter Abt des Klosters Hardehausen 1802/3
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† 23. Dez. 1831 ebenda
Petrus von Gruben, Taufname Franz Georg, wurde 1766 als zweiter Sohn des Offizialatsassessors Johann Friedrich Gruben und dessen zweiter Ehefrau Maria Sabina Winterheld in Paderborn geboren.
Sein älterer Halbbruder Wilhelm Anton von Gruben (* 15. Juni 1763; † 6. September 1828) wurde Hofrat.[1] Der jüngere Bruder Franz Sebastian (* 1. Nov. 1770) war Kanonikus am Kollegiatstift St. Peter und Alexander in Aschaffenburg, ließ sich aber am 6. Oktober 1794 in Neuhaus zum Priester weihen und war in Paderborn als Dombenefiziat und Geistlicher Rat tätig. Er starb am 10. März 1828 in Aschaffenburg. Ein anderer Bruder, Friedrich von Gruben, war Postdirektor[2].
Am 26. Juli 1802, im sog. Dreiäbtejahr, wurde Petrus Gruben zum Abt der Zisterzienserabtei Hardehausen gewählt, die jedoch schon ein halbes Jahr später, am 8. Februar 1803, säkularisiert wurde. Die Benediktion empfing er am 28. Oktober 1802 in der Schlosskapelle zu Neuhaus von Fürstbischof Franz Egon von Fürstenberg, zugleich mit dem Benediktinerabt Wolfgang Heitland. Assistenten waren die Äbte von Marienmünster, Benedikt Braun OSB, und Marienfeld, Petrus von Hatzfeld.
Als das Kloster durch Dekret vom 8. Februar 1803 von der preußischen Regierung aufgehoben wurde, befanden sich darin der Abt und 25 Konventualen. Abt Gruben erhielt eine Pension von jährlich 1.500 Reichstalern, die Konventualen 300 Reichstaler jährlich.
Seinen Lebensabend verbrachte Gruben in seiner Heimatstadt Paderborn, wo er am 23. Dezember 1831, gegen 1 Uhr, nach vierwöchigem Krankenlager im Alter von 65 Jahren starb. Er hinterließ mehrere wohltätige Stiftungen, darunter ein Wohnhaus zur Einrichtung eines Armenhauses (Amtsblatt der Regierung Minden, 6. Juli 1832, S. 207).
gge, Dez. 2017, rev. Feb. 2020
- ↑ Aus seiner Ehe mit Clara Meyer (1768–1850) entstammt der spätere Richter und Parlamentarier im Preußischen Abgeordnetenhaus Ignatz von Gruben.
- ↑ Vgl. Todesanzeige
Daten:
Abbas: el. 26. Juli 1802, ben. 28. Okt. 1802.Literatur:
Hengst, Karl: Westfälisches Klosterbuch 1. Ahlen–Mülheim. Paderborn : Aschendorff, 1992, S. 389ff. · Kuhne, Wilhelm: Zum Gedenken an den letzten Abt: Ein tragisches Kapitel Hardehausener Geschichte, in: Die Warte: Heimatzeitschrift für die Kreise Paderborn und Höxter 45 (1984), S. 12–14 · Daltrop, Hermann (bearb. v. Clemens Steinbicker): Die Familie Daltrop im Paderborner Land, in: Beiträge zur westfälischen Familienforschung 40 (1982), S. 109–176, hier: S. 142 f.Vorlage:Page.name: GRUBEN, Petrus OCist (1766–1831) – Biographia Cisterciensis