Kiss, Albin

Albin Kiss

Albin Kiss OCist

Zisterzienser der Abtei Zirc, Schulleiter und Historiker, langjährige Prior von Zirc

* 10. Jan. 1874 Sóly, Komitat Veszprém
† 28. Dez. 1948 Zirc

Albin Kiss, Taufname Ferenc, stammte aus einer armen Müllerfamilie. Er wurde am 10. Januar 1874 in Sóly im Komitat Veszprém als Sohn von Sohn von Ferenc Kiss und Terézia Molnár geboren. Seine Volkschulausbildung schloss er in seinem Heimatdorf ab, danach beuchte er das Piaristengymnasium in Veszprém. Am 1. August 1891 trat er als Fr. Rainer in die Benediktiner-Erzabtei Pannonhalma ein, wurde aber aufgrund seines schlechten Gesundheitszustands Ende des Monats aus dem Noviziat entlassen. Anschließend kehrte er nach Veszprém zurück, wo er seinen Schulabschluss machte.

Da er immer noch die Berufung zum Mönch und Lehrer verspürte, bewarb er sich beim Zisterzienserorden. Am 29. August 1893 als Novize in die Zisterzienserabtei Zirc eingetreten, studierte er nach Abschluss des Noviziats von 1894 bis 1898 Theologie am Bernardinum, dem Studienhaus der Zircer Zisterzienser in Budapest, parallel dazu studierte er Geschichte und Latein für das Lehramt an der Universität Budapest (heutige Péter-Pázmány-Universität). Am 4. Juli 1895 legte er die zeitliche und am 4. Juli 1898 die feierliche Profess ab. Die Priesterweihe empfing er am 23. August 1898 in der Kathedrale von Veszprém Bischof Károly Hornig. Zugleich wurde er mit einer Arbeit mit Titel Gróf Széchenyi István és kora zum Doktor der Philosophie promoviert.

Er begann seine Lehrtätigkeit in Székesfehérvár am September 1898, wurde aber aufgrund des tragischen Todes eines seiner Mitbrüder bereits im Oktober nach Baja versetzt. Im darauffolgenden Jahr wechselte er zunächst als Novizenlehrer nach Zirc und lag dann ab Dezember 1899 aufgrund seines schlechten Gesundheitszustands in der Krankenstation von Szentgotthárd. Danach unterrichtete er kurze Zeit in Székesfehérvár (1900–1902) und dann in Pécs (1902–1903). Anschließend kehrte er nach Zirc zurück, wo ihn sein Abt zum Novizenmeister ernannte. Dieses Amt hatte er bis 1910 inne, mit einer Unterbrechung, als er zwei Jahre lang (1905–1907) in Pécs unterrichtete. Danach unterrichtete er erneut für kurze Zeit in Baja und Pécs und ab 1913 im neu gegründeten Zisterziensergymnasium in Budapest.

In Anerkennung seiner großen Bildung und pädagogischen Fähigkeiten berief ihn Abt Adolf Werner 1924 zum Generaldirektor und Kanzleidirektor nach Zirc. 1929 wurde er unter Beibehaltung seiner Position als Generaldirektor Superior und Direktor in Pécs. Während seiner Tätigkeit begann hier auch der Bau des modernen Gebäudes des Gymnasiums. Von dort zog er für ein Jahr (1935–1936) nach Budapest, wo er Superior und Direktor des Bernardinums, der theologischen Hochschule der Abtei, wurde. Danach kehrte er nach Zirc zurück, wo er als einer der vertrautesten Mitarbeiter von Abt Adolf als Prior tätig war. Zu dieser Zeit fand die apostolische Visitation der Abtei durch Hubertus Noots OPraem statt, die unter den ungarischen Zisterziensern große Unruhe und Debatten auslöste. P. Albin arbeitete jedoch eng mit Abt Adolf und nach dessen Tod mit dem Nachfolger Vendel Endrédy zusammen, um den Frieden in der Gemeinschaft wiederherzustellen. Während des Zweiten Weltkriegs erlitt er viele Prüfungen und trat 1946 aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt als Prior zurück. Obwohl er immer schwächer wurde, arbeitete er fast bis zu seinem Tod als Theologielehrer in Zirc. Nur die letzten Tage verbrachte er im örtlichen Krankenhaus, wo er am 28. Dezember 1948 starb und im Zisterziensergrab des Zircer Friedhofs begraben wurde.

Neben seiner Tätigkeit als Lehrer und in der Abtei beschäftigte er sich auch mit wissenschaftlicher Arbeit und war Historiker. Eines der bedeutendsten Werke ist seine Zusammenfassung der Ordensgeschichte, die er für die Novizen und Kleriker des Ordens verfasste.

Tibor Halász, Sep. 2023


Daten:

Vest.: 29. Aug. 1893; Prof.: 4. Juli 1895, 4. Juli 1898; Sac.: 23. Aug. 1898.

Werke:

siehe Bibliographie

Literatur:

Schematismus Congregationis de Zirc S. Ordinis Cisterciensis ad annum scholarem 1942/43. Budapest, 1942 · Kereszty, Rókus (Hrsg.): Ciszterci arcképek. Budapest, 2014.

Zitierempfehlung: Kiss, Albin, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 24.09.2023, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Kiss,_Albin

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