Pecsner, Emil

Emil Pecsner

Emil Pecsner OCist

Zisterzienser der Abtei Zirc, Theologiedozent und Subprior

* 29. Juli 1852 Turdossin, Komitat Árva, Ungarn
07. Juli 1923 Graz, Steiermark

Emil (Aemilius) Pecsner, Taufname Árpád, wurde in Turdossin (heute Tvrdošín in der Slowakei) als Sohn des Postmeisters János Pecsner und der Terézia Murgóczy geboren. Sein Gymnasialstudium begann er in Lőcse (dt. Leutschau, slowakisch Levoča) in der Zips. Ab der fünften Klasse besuchte er das Zisterziensergymnasium in Eger.

Nach damaligem Usus bewarb er sich nach Abschluss der sechsten Klasse in den Zisterzienserorden und trat am 16. September 1871 als Novize in die Abtei Zirc ein. Nach dem Noviziatsjahr beendete er von 1872 bis 1873 seine Studien am Gymnasium in Eger. Die siebte Klasse hatte er privat während des Noviziats absolviert. Zur Fortsetzung seines theologischen Studiums schickte ihn sein Abt, Antal Rezutsek, an die Universität Wien, wo er 1877 seinen Abschluss machte. Am 31. Juli 1874 legte er die zeitliche und am 31. Juli 1877 die feierliche Profess ab. Die Priesterweihe empfing er am 5. August 1877 in der Abteikirche durch István Pribék, Weihbischof von Veszprém.

Nach Abschluss seines Studiums kehrte er in sein Stammkloster zurück, wo er bis 1889 vor allem als Theologiedozent tätig war. Von 1880 bis 1881 war er zunächst Zeremoniar, dann von 1881 bis 1887 Excurrendo in Porva bei Zirc und schließlich von 1884 bis 1888 Direktor der Theologischen Hauslehranstalt in Zirc. Während dieser Zeit wurde er 1882 in Wien mit einer Arbeit über den französischen Gallikanismus zum Doktor der Theologie promoviert.

1889 wurde die theologische Ausbildung junger Mönche neu organisiert. Daher wurde die Hauslehranstalt nach Budapest verlegt, wo die Kleriker ihr theologisches Studium parallel zu ihrem Universitätsstudium fortsetzten. So kam auch P. Emil in die Hauptstadt, wo er fünfzehn Jahre lang Kirchengeschichte und Kirchenrecht lehrte und von 1890 bis 1904 auch Cellerar war. Im Mai 1899 wurde er von der theologischen Fakultät der Universität Budapest zum Doctor collegiatus erwählt.[1] Im Sommer 1904 kehrte er zurück in sein Stammkloster, wo Abt Ödön Vajda ihn zum Subprior und Cellerar ernannte.

Im Jahr 1912 zog er nach Szentgotthárd, wo er ebenfalls Cellerar wurde. Er verbrachte den Rest seines Lebens dort, mit Ausnahme einer kurzen Zeitspanne von Januar bis März 1916, als er nach dem Tod seines Mitnovizen Tivadar Nemes provisorischer Pfarrer in Előszállás war. Er starb am 7. Juli 1923 in Graz und wurde auf dem dortigen St.-Leonhard-Friedhof beigesetzt.

Nach der Erinnerung des Ordens war er ein sehr kleiner, flinker, redegewandter Mann, ein respektabler Vertreter des Pflichtbewusstseins und der Zugehörigkeit zum Orden.

Tibor Halász, Okt. 2023

  1. Cistercienser Chronik, Nr. 126, 11. Jahrgang, 1. August 1899., S. 254

Daten:

Vest.: 16. Sep. 1871; Prof.::' 31. Juli 1874, 31. Juli 1877; Sac.: 5. Aug. 1877.

Werke:

De Gallicanismo. Dissertation, Universität Wien (1881), 87 S., 8° ( Handschrift) · A katholikus egyház missiói a jelenkorban, in: Katholikus Szemle 37 (1923), S. 293–316.

Literatur:

Magyar Katolikus Lexikon (http://lexikon.katolikus.hu/P/Pecsner.html) · Schematismus Cisterciensis 1942, S. 227.

Zitierempfehlung: Pecsner, Emil, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 19.10.2023, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Pecsner,_Emil

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