Caroline Perrier
Äbtissin des Klosters La Fille Dieu 1847–1883
* 26. März 1806
† 11. Feb. 1884
Marie-Caroline Perrier, aus Vuisternens-devant-Romont, wurde am 26. März 1806 geboren und lebte bis 1827 in Brasilien, wohin ihre Eltern emigriert waren. 1828 trat sie in die Zisterzienserinnenabtei La Fille Dieu bei Romont ein, legte dort am 28. August 1829 die Profess ab und wurde am 1. September 1847 zur Äbtissin gewählt, ein Jahr bevor der radikale Grosse Rat des Kantons Fribourg die Klöster aufhob. Für La Fille Dieu bedeutete dieser Schritt das Verbot der Novizenaufnahme und die Beschlagnahme der Ländereien.
Durch die Aufhebung des Klosters Hauterive, dessen Äbte bis dahin in La Fille Dieu den Vaterabt gestellt hatten, war die Verbindung zum Zisterzienserorden gekappt. Vergeblich versuchte Äbtissin Caroline, sie 1854 durch Anschluss an die neugegründete Zisterzienserabtei Wettingen-Mehrerau am Bodensee wiederherzustellen. La Fille Dieu blieb daher unter der direkten Aufsicht des hl. Stuhls, vertreten durch den Nuntius in Lausanne, der das Kloster am 20. Oktober 1854 visitierte.
1857, der Konvent von La Fille Dieu bestand nur noch aus neun Chorschwestern, wurde das Noviziat wieder geöffnet. 1874 wurde die Abtei dem Bischof von Lausanne unterstellt, der die Aufgabe des Pater Immediat übernahm. 1878 begann M. Caroline mit Reformen, die schließlich 1906 unter ihrer Nachfolgerin Lutgarde Menétrey zum Anschluss an den Orden der reformierten Zisterzienser („Trappisten“) führte.
Marie-Caroline Perrier trat am 6. Dezember 1883 aus Alters- und Krankheitsgründen zurück und starb am 11. Februar 1884.
gge, April 2017
Daten:
Prof.: 28. Aug. 1829; Abbatissa: el. 1. Sep. 1847.Literatur:
Bissegger-Garin, Isabelle: La Fille-Dieu, in: Helvetia Sacra III/3: Die Zisterzienser und Zisterzienserinnen, die reformierten Bernhardinerinnen, die Trappisten und Trappistinnen und die Wilhelmiten in der Schweiz. Bern: Francke, 1982, S. 665–695.Vorlage:Page.name: PERRIER, Caroline OCist (1806–1884) – Biographia Cisterciensis