Heinrich Sapper
Abt der Zisterzienserabtei Lützel/Lucelle 1532–1542
* Ende 15. Jhdt. Ensisheim
† 26. März 1542 Pruntrut/Porrentruy, Schweiz
Heinrich Sapper, aus Ensisheim, studierte in Heidelberg (1504), war Propst von Blotzheim von 1505 bis 1517, dann Großkellerer in Lutterbach (1522), dann in Lützel. 1526 verhandelte er über den Kauf der Herrschaft Löwenburg. Prior in Rheintal. Er war Großkellner und Prior von Lützel zum Zeitpunkt seiner Wahl zum Abt am 23. Mai 1532 (unter dem Vorsitz des Abtes Marius von Bellevaux. Benediziert wurde er am Sonntag in der Oktav des Festes Mariä Heimsuchung in der Kirche von Lützel unter Assistenz der Äbte von Wachstatt und Bellelay.
Sapper setzte den von seinem Vorgänger Theobald Hillweg begonnenen Wiederaufbau des Klosters und der von Lützel abhängigen Propsteien und Häuser fort. Er setzte sich aktiv für die Aufrechterhaltung des katholischen Glaubens in Lützel und den dazugehörigen klösterlichen Einrichtungen ein. Am 6. Juli 1534 präsidierte er in Salem bei der Wahl des Abtes Johann II. Fischer (reg. 1534–1543). Am 4. Februar 1536 erwirkte er bei der Regentschaft von Ensisheim eine Entscheidung zugunsten von Lützel gegen Jacob Reich von Reichenstein, der die Vogteirechte über die Abtei beanspruchte; stattdessen empfahl er sich dem Haus Österreich und erkannte ihm am 27. Februar 1537 die gleichen Rechte zu. Am 5. August 1539 erneuerte er das Burgrecht (conbourgeoisie) mit Basel.
Er starb plötzlich an einem Schlaganfall im Lützeler Hof zu Pruntrut/Porrentruy am Tag nach Mariae Verkündigung, d. h. am 26. März 1542, und wurde in der Propstei St. Michael in Miserez im Jura beigesetzt, das auf seine Veranlassung hin mit Lützel vereinigt werden sollte. Nachfolger: Nicolas Rosenberg.
gge, Sep. 2023
Daten:
Abbas: el. 23. Mai 1532, ben. 7. Juli 1532.Literatur:
Buchinger, Bernardin: Epitome fastorum lucellensium, Bruntruti, 1667, S. 207ff. · Friederich, Sacerdos: Das Seelbuch von Lützel: das Verzeichnis der Mönche, in: Annuaire de la Société d’histoire sundgauvienne, 1943/48, S. 169, Nr. 393 · Sitzmann, Édouard: Dictionnaire de biographie des hommes célèbres de l’Alsace, Rixheim, Bd. 2, 1910, S. 650 · Chèvre, André: Lucelle, histoire d’une abbaye cistercienne, 1973, S. 128–130 · Helvetia Sacra, Bd. 3, 1982, S. 304.Vorlage:Page.name: SAPPER, Heinrih OCist – Biographia Cisterciensis