Storp, Rosa

Rosa von Storp

Rosa von Storp

Äbtissin der Zisterzienserinnenabtei Wonnental 1752–1782

* um 1701 Heitersheim
† 18. Mai 1782 Wonnental

Maria Rosa Katharina von Storp, aus Heitersheim im Breisgau, wurde am 27. März 1752 – 51 Jahre alt – kanonisch zur Äbtissin der Zisterzienserinnenabtei Wonnental gewählt. Sie war seit 1571 wieder die erste (und auch die letzte) adlige Äbtissin.

Sie ließ, wie das Totenbuch (Mortuarium) hervorhebt, die Altäre in der Kirche, den Tabernakel und den hl. Leib neu fassen, ferner eine Ansicht des Klosters malen und die Gedenktafel der Stifter und Äbtissinnen aufstellen. Unter ihrer Regierung visitierte Abt Gregor Girardin von Lützel und Maulbronn als Generalvikar des Zisterzienserordens für den Breisgau, das Elsass und die Schweiz, am 15. Oktober 1754 das Kloster. Die noch erhaltene Visitationscharta (datiert Lützel, 25. Januar 1755) besagt, dass in Wonnental außer der Äbtissin noch 16 Chorfrauen, zwei Chornovizinnen und fünf Laienschwestern lebten, die „sammentlich bestmöglich ihrer profession nach zu leben, von tag zutag in denen tugenden zuzunehmen und zur Vollkommenheit ihres Standes zu gelangen trachten und verlangen“.

Diese Visitationscharta lässt erkennen, dass Wonnental nicht zu den verweltlichten Klöstern zählte, sondern sein Leben streng nach der Ordensregel ausrichtete, wenn auch mit geringen Abweichungen wie die (in der Charta gerügten) gemeinsamen Spaziergänge der Frauen außerhalb der Klausur und die vor 1754 üblich gewesenen Besuche der Frauen bei ihren Verwandten. Dass Wonnental in dieser Zeit freundschaftliche Beziehungen mit anderen Zisterzienserinnenklöstern unterhielt, zeigt eine zufällig aufbewahrte Handschrift des Jahres 1762, die (in Abschrift) einen neunseitigen Neujahrsglückwunsch der Nonnen von Wald bei Meßkirch an ihre Äbtissin Dioskura von Thurn enthält.

Eine unter der Regierung der Äbtissin Storp am 12. Dezember 1771 aufgestellte „Vermögensfassion” gibt die laufenden Einkünfte der Abtei in Naturalien und Geld mit insgesamt 3475 Gulden an. Von diesen Einkünften lebten etwa 25 Personen, ferner wurden die Kosten zur Erhaltung und Ausschmückung der Kirche und zur würdigen Feier des Gottesdienstes bestritten und die gesamte Hofwirtschaft des Klosters finanziert. Reichtum gehörte also nicht zu den Bedrohungen des Klosters, eher die dem Zeitgeist der Aufklärung geschuldeten josefinischen Klosterreformen (und -aufhebungen) mit ihren bis ins Detail in die Klöster hineingreifenden Verordnungen Aus dem letzten Regierungsjahr der Äbtissin Rosa (1782) ist ein Schreiben des Freiherren von Wittenbach erhalten, der ihr den Befehl der vorderösterreichischen Regierung mitteilt, dass Frauen aus aufgehobenen Klöstern in noch bestehenden Klöstern nur wieder als reguläre Klosterfrauen, nicht aber als Pensionärinnen aufgenommen werden dürfen, da solches der Ordenzucht der anderen nachteilig wäre.

Äbtissin Maria Rosa von Storp starb am 18. Mai 1782. Sie erreichte ein Alter von 81 Jahren, wovon sie 57 im Kloster, 31 in der Würde der Äbtissin, und 16 Jahre in völliger Blindheit zugebracht hatte.

gge, Sep. 2023


Daten:

Abbatissa: el. 27. März 1752.

Literatur:

Krebs, Engelbert: Stift Wonnentals letze Jahre und Ende, in: Breisgau-Verein Schau-ins-Land 39 (1912), S. 46ff.

Zitierempfehlung: Storp, Rosa, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 11.09.2023, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Storp,_Rosa

Vorlage:Page.name: STORP, Rosa OCist (c.1701–1782) – Biographia Cisterciensis