Vrbecky, Johannes

Johannes Vrbecky

Johannes Vrbecky OCist

Zisterzienser des Zisterzienserstiftes Heiligenkreuz; Prior des Neuklosters 1979–2011

* 30. Sep. 1930 Wien
† 11. Aug. 2023 Wr. Neustadt

Johannes Vrbecky, Taufname Otto, wurde am 30. September 1930 in Wien als einziger Sohn des Gold- und Silberschmiedes Otto Vrbecky und seiner Frau Kamilla geboren. Der Vater wurde am Ende des Zweiten Weltkriegs zum Volkssturm eingezogen und war seither vermisst.

Nach der Matura 1949 am Amerlinggymnasium in Wien VI[1] trat er am 7. September 1949 in das Zisterzienserstift Heiligenkreuz ein und studierte von 1950 bis 1955 Philosophie und Theologie an der dortigen Hochschule. Am 17. Oktober 1954 wurde er in Heiligenkreuz von Erzbischof Kardinal Innitzer zum Priester geweiht. Von September 1955 bis August 1957 war er Kaplan in der Neuklosterpfarre. Seine Arbeitsbereiche waren die Kinder- und Jungschar-Seelsorge und der Religionsunterricht an der Volks- und Hauptschule sowie an der Sonderschule im Föhrenwald.

Von September 1957 bis August 1960 war er Präfekt im Stiftskonvikt Heiligenkreuz, unterrichtete dort Latein und sein Lieblingsfach Naturgeschichte und machte außerdem Seelsorgeaushilfen in Würflach. Seit Jänner 1960 wieder im Neukloster, wurde er dort im August 1960 erneut Kaplan. Neben der Kinderseelsorge rief er nun Erwachsenen-Runden ins Leben, betreute das Fürsorgeheim (heute NÖ Pflege- und Betreuungszentrum Wr. Neustadt), gründete die Sprengelgemeinde „Friedenssiedlung“ am Kanal in Wr. Neustadt und unterrichtete am Bundesgymnasium am Babenbergerring, an der Volks- und Hauptschule, an der Handelsakademie, an der Handelsschule wie auch an der Caritasvorschule. Am 1. Mai 1973 wurde er Gymnasialprofessor und erwarb außerdem 1975 den Grad eines Magisters der Theologie an der Universität Wien. 1980 wurde er von Erzbischof Kardinal König zum Konsistorialrat und 1988 zum Dechanten von Wr. Neustadt/ Stadt ernannt.

Seit dem 1. September 1976 Pfarrer des Neuklosters, verstand er es, mit qualifizierten Mitarbeitern eine lebendige Pfarrgemeinde aufzubauen. Er führte notwendige Renovierungen durch, ließ die Barockorgel und den Bernardisaal sowie andere wichtige Objekte restaurieren. Am Vorabend des Hochfestes des hl. Bernhard von Clairvaux, dem 19. August 1979, wurde er – nach dem altersbedingten Rückzug seines Vorgängers Wilhelm Goll (1904–1995, Prior 1945–1976) – von Abt Franz Gaumannmüller zusätzlich zum Prior im Neukloster bestellt. 2011 wurde er als Prior von Walter Ludwig abgelöst. Sein Nachfolger als Pfarrer und Dechant war von 2002 bis 2011 Petrus Hübner. Am 19. Oktober 2014 feierte er im Neukloster sein diamantenes Priesterjubiläum (60 Jahre).

Er starb am 11. August 2023 im Alter von 93 Jahren im Spital in Wiener Neustadt und wurde am 24. August 2023 im ’Priorengrab’ des Neuklosters beigesetzt.

Er war Träger des Goldenen Ehrenzeichens der Republik Österreich, des Großen Ehrenzeichens für Verdienste um das Land Niederösterreich und Ehrenbürger und Ehrenringträger von Wiener Neustadt.

gge, Aug. 2023

  1. Dieses Gymnasium war von 1943 bis 1945 kriegsbedingt nach Ysper verlegt und dort mit dem Gymnasium von Wr. Neustadt zusammengelegt. Seit dieser Zeit hatte er bereits Kontakte mit vielen Wr. Neustädtern wie zum Beispiel mit dem späteren gleichaltrigen Mitbruder P. Albert Urban OCist.

Daten:

Sac.: 17. Okt. 1954

Werke:

55 Arbeitsblätter zum Alten Testament. Wien : Herder, 1975.

Literatur:

Parte, Stift Heiligenkreuz.

Zitierempfehlung: Vrbecky, Johannes, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 17.08.2023, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Vrbecky,_Johannes

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