Walter von Morimond
auch: Walcher, Gaucher
Prior von Clairvaux, 2. Abt von Morimond
† 1137 oder 1138 Morimond
Der junge Abt Bernhard bekam bei der Gründung der Abtei Clairvaux 1115 den Mönch Walter von Cîteaux als Prior zur Seite gestellt. Aufgrund mancher Reisen und Krankheiten Abt Bernhards trug Prior Walter bei der Leitung des Klosters Clairvaux zeitweise besondere Verantwortung.
Als es um 1124 durch Abt Arnold in der Abtei Morimond zu einer großen Krise kam, wurde Prior Walter von Clairvaux 1125 zum neuen Abt von Morimond bestellt.
Die Abtei Morimond entwickelte sich in der Amtszeit von Abt Walter zu einem blühenden Mutterkloster vieler Neugründungen. Damals wurden folgende Abteien von Morimond aus besiedelt: Ebrach in Franken (1127), Beaupré in Lothringen (1130), Theuley in der Franche-Comté (1130), Clairefontaine in der Franche-Comté (1132), Bithaine in der Franche-Comté (1133), Altenberg im Bergischen Land (1133), Heiligenkreuz in Niederösterreich (1133), Villers-Bettnach in Lothringen (1134), Morimondo in der Lombardei (1134), Bonnefont in den Midi-Pyrénées (1137), Aiguebelle in den Rhône-Alpes (1137), L’Escaladieu in den Midi-Pyrénées (1137) und Berdoues in den Midi-Pyrénées (1137).
Aufsehen erregte zur Zeit Abt Walters der Klostereintritt des Herzogssohnes Heinrich von Kärnten und des Babenbergers Otto (später: von Freising) in Morimond.
Pius Maurer
Literatur:
- Dubois, Louis: Histoire de l’abbaye de Morimond (Dijon – Paris ²1852), bes. S. 47–77 ([1])
- Gastaldelli, F.: Anmerkungen und historischer Kommentar, in: Winkler, Gerhard B.: Bernhard von Clairvaux, Sämtliche Werke, Bd. 2 (Innsbruck 1992) 1046–1155, bes. 1049.
- Grill, Leopold: Der hl. Bernhard von Clairvaux und Morimond, die Mutterabtei der österreichischen Cistercienserklöster, in: Festschrift zum 800-Jahrgedächtnis des Todes Bernhards von Clairvaux (Wien – München 1953) 31–118.
- Grill, Leopold: Bildung und Wissenschaft im Leben Bischof Ottos von Freising, in: ASOC 14 (1958) 281–333.
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