Agnes Wolters OCist
Zisterzienserin der Abtei Lichtenthal
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† 29. April 1974 Baden-Baden
Maria Agnes Wolters, Taufname Maria, geboren 1892 in Essen als älteste Tochter des Ingenieurs bei den Krupp-Werken Friedrich Wolters und seiner Frau Maria Schmitter, erkrankte als Kind an Kinderlähmung (Poliomyelitis) und erhielt ihre erste Schulbildung zuhause (die Mutter war von Beruf Lehrerin). Nach dem Abitur am Realgymnasium folgte sie ihrer jüngeren Schwester Maria Hildegundis in die Zisterzienserinnenabtei Lichtenthal in Baden-Baden.
Als Lehrerin für die Höhere Mädchenschule vorgesehen, studierte sie an der Universität Heidelberg und in Straßburg, wo sie 1917 promoviert wurde. Am 24. April 1919 legte sie ihre Profess ab und unterrichtete an der Mädchenschule Deutsch und Fremdsprachen.
Da sie wegen ihrer Krankheit für körperliche Arbeiten nicht geeignet war, konzentrierte sie sich auf Übersetzungen und archivarische Forschungsarbeit. Sie beteiligte sich an der Abschrift der 1803 in das Badische Landesarchiv gekommenen Urkunden des alten Klosters Lichtenthal, die sie in zahlreichen Beiträgen zu verschiedenen Zeitschriften (u.a. im Freiburger Diözesanarchiv) auswertete. Die wichtigste Arbeit davon war die Verbesserung des mehrfach angefochtenen Äbtissinnenverzeichnisses von Lichtenthal. Im Auftrag des Abtes Kassian Haid von Mehrerau übersetzte sie die wichtigsten Reden des hl. Bernhard von Clairvaux ins Deutsche (Wittlich, Georg-Fischer-Verlag, sechs Bände).
Ihr letztes Lebensjahrzehnt verbrachte sie in der Krankenstation des Klosters, wo sie am 29. April 1974 starb.
gge, Jan. 2016
Daten:
Prof.: 24. April 1919.Werke:
Die Schriften des Honigfließenden Lehrers Bernhard von Clairvaux : [Bd. 1–6, in sechs Bänden] / Nach der Übertragung von Agnes Wolters, hrsg. von der Abtei Mehrerau durch Eberhard Friedrich. Mit einem Geleitwort von Franciscus Janssens. Wittlich: Georg Fischer, 1934–1938 · Irmgard von Baden, die Stifterin der Zisterzienserinnenabtei Lichtenthal. Die Ortenau Bd. 28 (1941) S. 91–104 · Bernhardreliquien im Kloster Lichtental. Cistercienser Chronik Bd. 61 (1954) p. 31–34 · Das Äbtissinnenverzeichnis der Zisterzienserinnenabtei Lichtenthal in den zwei ersten Jahrhunderten seit der Klostergründung. Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins (ZGO) Band 77 (1957) S. 286–301 · Markgräfin Irmengard von Baden. Badische Heimat Bd. 40 (1960) S. 355–362 · Barbara Veus, Abtissin zu Lichtenthal 1551–1597. Die Ortenau 41 (1961) S. 152–158 · WerkverzeichnisQ.:
Agnes Wolters †. Cistercienser Chronik 81 (1974) 106.Vorlage:Page.name: WOLTERS, Agnes OCist (1892–1974) – Biographia Cisterciensis