Egeter, Adam

Adam Egeter

Adam Egeter

Abt der Zisterzienserabtei Tennenbach 1627–1637

† 15. Juni 1637 Freiburg

Adamus Egeter war nach dem Raisbüchlein des Tennenbacher Konventualen Konrad Burger gebürtig aus „Bissigen“, also wohl (Bietigheim-)Bissingen, wo der Name Egeter noch heute vorkommt. Von seiner Jugendzeit ist nur bekannt, dass der Vater Konrad Egeter mit dem 5-jährigen Adam den Ort Geisingen verließ; wohin er ging, ist ungewiss. Schmidt spekuliert, dass er eine Klosterschule besuchte, möglicherweise in Hauterive.[1]

Nach den Angaben in der Oberdeutschen Personendatenbank studierte er 1607 in Freiburg im Breisgau, erhielt am 13. Juni 1609 in Konstanz die niederen Weihen und das Subdiakonat, am 28. Mai 1611 das Diakonat und am 16. Juni 1612 die Priesterweihe.

Egeters Wirken und Werden vor seiner Zeit als Abt liegen im Dunkeln, bekannt ist nur, dass er Doktor der Theologie war. 1627, mitten im Dreißigjährigen Krieg, wurde er zum Abt der Zisterze Tennenbach gewählt, konnte aber von den zehn Jahren seiner Regierungszeit nur fünf in Tennenbach verbringen. 1632 musste er mit seinem Konvent nach Freiburg (von dort zeitweise auch nach Klingnau) fliehen, wo er mehr oder weniger auf sich allein gestellt war (der Konvent war verstreut), mit dem Nötigsten versorgt durch P. Konrad Burger, der die Tennenbacher Gefälle trotz der schwedischen Besetzung so gut es ging eintrieb.

Als nach der Schlacht bei Nördlingen 1634 die Schweden aus dem Elsass und dem Breisgau vertrieben waren und an die Bestellung der Felder wieder zu denken war, fasste auch der aus der Schweiz nach Freiburg zurückgekehrte Abt Adam den Entschluss, einen Neuanfang zu machen. Er setzte P. Gottfried Boldt ins Kloster Tennenbach, lieh in Wettingen 2000 Gulden (gegen Verpfändung des Tennenbacher Kirchenschatzes und seines Abtstabs), kaufte davon Pferde und Ochsen und ließ die Tennenbacher Äcker auf dem Mönchsfeld bei Freiburg bestellen. Am 14. Juni 1636 leitete er im Kloster Wonnental die Wahl der Äbtissin Ursula Auer.

Kurz vor seinem Tod versuchte der zuletzt geistig verwirrte („in solche Blödigkeiten des Haubts gefallen“) Abt Egeter noch, die für die Abtei so wichtigen Urkunden und Rodel zu verbrennen, damit sie nicht in die Hände des Markgrafen fallen sollten. Er wurde aber von Konrad Burger daran gehindert, der einiges retten konnte.

Ein Bild im Stadtarchiv Emmendingen zeigt Abt Adam auf einer Laube im Gebet vor der Gottesmutter mit Kind. Im Hintergrund ist die Stammburg der Grafen und Herzöge von Württemberg bei Cannstatt zu erkennen. Das Wappen neben dem Abt zeigt einen gestürzten schwarzen Sparren mit dem Palindrom „METEM”, dazwischen drei goldene sechstrahlige Sterne auf blauem Grund; es ist das Zeichen der Egeter und die Wappenhelmzier der mit ihnen verwandten Würtenberger. Die Bedeutung des Wappenspruchs ist ungeklärt.

Er starb am 15. Juni 1637 in Freiburg, wo er in großer Armut gelebt hatte, und wurde in Tennenbach im Kapitelsaal begraben. Dort wurde am 21. Juli Bernhard Stolz zum Abt gewählt.

gge, Sep. 2023

  1. Im Jahr 1628 ist ein Jakob Egeter als Schaffner des Tennenbacher Hofes zu Freiburg genannt (Quelle: Walter Küchlin: Chronik der Vogtei Hügelheim, mit dem ehemaligen Filialort Zienken” 1996, S. 289). Es dürfte sich wohl um einen nahen Verwandten des Abtes Adam handeln, möglicherweise um seinen Bruder. 1657 reichte ein Johann Jakob Egeter bei der Universität Freiburg eine Supplik um Verleihung des akademischen Bürgerrechts ein.

Daten:

Subdiac.: 13. Juni 1609; Diac.: 28. Mai 1611; Sac.: 16. Juni 1612; Abbas: el. 1627.

Literatur:

Schmidt, Stefan: 850 Jahre Kloster Tennenbach: Festschrift zum Gründungsjubiläum, 2007 [1] · Alzog, Johannes: Itinerarium oder Raisbüchlin des P. Conrad Burger, in: Freiburger Diözesan-Archiv, Bd. 6 (1871), S. 72 ff.

Web:

Egeter, Adam, in: Oberdeutsche Personendatenbank.

Zitierempfehlung: Egeter, Adam, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 2.04.2024, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Egeter,_Adam

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