Krügner, Salesius

Sales Krügner

Salesius Krügner

Abt des Zisterzienserstifts Osek 1835–1842; Visitator und Generalvikar in Böhmen und der Lausitz

* 26. Juli 1781 Niklasberg [Mikulov, Böhmen]
05. Nov. 1842 Osek

Der im böhmischen Bergbaustädtchen Niklasberg geborene Franz Sales Krügner, Taufname Ignaz, absolvierte die Gymnasialstudien in Brüx, die philosophischen in Prag und trat am 21. Dezember 1801 in die Zisterzienserabtei Osek ein. Er studierte Theologie an der Prager Universität, legte am 22. August 1805 die Profess ab und feierte am 15. September 1805 seine Primiz.

1806 und 1807 war er Concionator (Volksprediger), lehrte von 1808 bis 1815 Kirchengeschichte und Kirchenrecht am theologischen Hausstudium, war zugleich von 1808 bis 1812 Novizenmeister und Subprior, von 1813 bis 1816 Abt- und Generalvikariatssekretär des Abtes Benedikt Venusi. 1817 wurde er Provisor und 1818 Propst im Frauenkloster St. Marienstern in Sachsen, wo er ein Erziehungsinstitut für Mädchen gründete. Am 14. Januar 1835 wurde er mit großer Mehrheit (fast einstimmig) zum Abt gewählt und am 10. November 1835 auch zum Visitator und Generalvikar der Zisterzienserinnenklöster in der Lausitz und als solcher auch von Kaiser Ferdinand I. bestätigt.

Auch in Osek ließ Abt Sales 1836 ein Schulgebäude für Mädchen errichten. Insgesamt kosteten die während seiner Regierungszeit in Angriff genommenen Bauten etwa 190.000 Gulden, die ausgegeben wurden für Kircheneinrichtungen, für eine neue Orgel (20.000 Gulden), für Ökonomiegebäude auf den Meierhöfen, für Schulbauten und viele notwendige Reparaturen. Besondere Aufmerksamkeit wendete Abt Sales noch der Obstkultur zu, indem er beim Kloster und auf den Meierhöfen viele Tausend Obstbäume anpflanzen ließ.

Abt Sales Krügner vermittelte Gedankengut der deutschen katholischen Erneuerung (Stolberg, Görres) nach Böhmen. König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen bot ihm 1840 den erledigten Bischofssitz von Breslau an, den der Abt aber ablehnte.

Er starb am 5. November 1842, „tief betrauert von allen, die ihn gekannt, beweint von allen, die seine Güte erfahren hatten“, wie es im Album Ossecense heißt.

gge, Sep. 2022, rev. Sep. 2012, April 2020


Literatur:

Prof.: 22. Aug. 1805; Prim.: 15. Sep. 1805; Abbas: el. 14. Jan. 1835.

Literatur:

ÖBL 4 (1968) 300. · Siegl, Meinrad: Die Abtei Ossegg in Böhmen, in: Brunner, Sebastian: Ein Cisterzienserbuch. Würzburg 1881, S. 280ff., bes. S. 335–336 · Album Ossecense; oder, Verzeichnis der Mitglieder des Cistercienser-Stiftes Ossegg vom Jahre 1645-1896. Anlaesslich des siebenhundertjaehrigen Gruendungs-Jubliaeums zusammengestellt von einem Capitularen dieses Stiftes. Verlag des Cistercienser-Stiftes Ossegg, 1896, S. 100–101.

Normdaten:

GND: 1017834229 · BEACON-Findbuch

Zitierempfehlung: Krügner, Salesius, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 20.04.2020, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Kr%C3%BCgner,_Salesius

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