Kronpaß, Immolata

Immolata Kronpaß OCist
Foto: Abtei Seligenthal

Immolata Kronpaß OCist

Priorin und Rektorin des Colegio Ave Maria in La Paz

* 18. März 1925 München
08. März 2010 La Paz, Bolivien

Geboren am 18. März 1925 als jüngstes Kind der Eheleute Kronpaß in München, wuchs Thea Kronpaß dort mit ihren drei weiteren Geschwistern auf. Nach dem Besuch der Volksschule erhielt sie in der Riemerschmidschen Handelsschule eine kaufmännische Ausbildung und war während der letzten Kriegsjahre auch beruflich in diesem Bereich tätig. 1946 trat sie in die Lehrerinnenbildungsanstalt der Zisterzienserinnenabetei Seligenthal ein und legte 1948 die erste Prüfung für das Lehramt an Volksschulen ab. Anschließend besuchte sie die Abschlussklasse der Höheren Schule und absolvierte 1949 die Abiturprüfung. Im Herbst des gleichen Jahres trat sie in das Kloster Seligenthal ein (Einkleidung 1. Mai 1950). 1951 legte sie die zeitliche 1954 die feierliche Profess ab.

Vom Herbst 1951 an studierte Immolata Kronpaß an der Ludwig-Maximilians-Universität München Deutsch, Latein und Geschichte und bestand 1955 die erste Prüfung für das Lehramt an Höheren Schulen. Nach Referendarzeit und zweiter Lehramtsprüfung war sie als Lehrerin am klostereigenen Gymnasium tätig. In den 1970er und 1980er Jahren arbeitete sie mit Polykarp Zakar, dem späteren Generalabt, im Bereich der Ordens- und Liturgiegeschichte zusammen und war an der Herausgabe des fünfbändigen lateinischen Appendix ad Breviarium Cisterciense (erschienen 1974–1977) beteiligt. Daneben war sie Sekretärin der damaligen Äbtissin M. Columba Baumgartner, die sie vor allem in deren Amt als Präsidentin der Kommission für die Gleichstellung der Frauen im Zisterzienserorden (Commissio pro monialibus) unterstützte. Auch für die Ordensleitung in Rom übernahm Sr. Immolata Verwaltungs- und Übersetzungsaufgaben. Sie organisierte Studientagungen in Seligenthal und Rom. Im Kloster oblag ihr außerdem die Betreuung der Bibliothek und die Gestaltung von Festen und Feiern in der Gemeinschaft.

1972 zusammen mit zwei weiteren Schwestern (Mechthildis Fischl und Claudia Fischer) in das Stadtrandgebiet Villa Fatima von La Paz/Bolivien entsandt, übernahm sie dort die nach dem Tod der Gründerin Madre Hedwigis Eckert von der Auflösung bedrohte Indioschule. Im Laufe der Jahre baute sie einen Kindergarten, eine Schule für die Jahrgangsstufen 1 bis 12 und ein Internat auf. Die Zahl der betreuten Kinder und Jugendlichen stieg auf 4800. Nach dem Tod von Sr. Mechthildis 1986 übernahm Sr. Immolata auch die Leitung der Schwesterngemeinschaft und der schulischen Einrichtungen. Um die Verpflegung für das Kloster, die Internate und das Tagesheim zu sichern erwarb Sr. Immolata zwei landwirtschaftliche Betriebe, in denen sie selbst zusammen mit den Schwestern an einem Tag der Woche mitarbeitete.

Nach einem Schlaganfall im Mai 2006 halbseitig gelähmt, sah sie ihre Hauptaufgabe von da an im Gebet. Sie starb im Colegio Ave Maria in La Paz und wurde auf dem Deutschen Friedhof ebd. beigesetzt.

Sr. Immolatas Verdienste wurden mit einer hohen Auszeichnung des Bolivianischen Staates und dem Bayerischen Verdienstorden gewürdigt.

gge, März 2010


Daten:

vest.: 1. Mai 1950; Prof.: 1951, 1954.

Werke:

Wissenschaftliche Pläne Janauscheks. Ein Brief aus dem Jahr 1884, in: Analecta Cisterciensia 34 (1978), S. 266–273 · Kronpaß, Maria Immolata/Zakar, Polykarp: Die Wahl Leopold Wackarz´zum Generalabt. Vorgeschichte, Verlauf, Konsequenzen, wichtige Dokumente des Generalkapitels vom Jahr 1891, in: Analecta Cisterciensia 36 (1980), S. 3–86

Literatur:

Nachruf · Schachenmayr, Alkuin Volker: In memoriam Immolata Theresia Kronpaß, in: ACi 63 (2013) 599–602.

Normdaten:

GND: 1014987563 · BEACON-Findbuch

Zitierempfehlung: Kronpaß, Immolata, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 14.11.2017, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Kronpa%C3%9F,_Immolata

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