Martin
Abt von Szentgotthárd 1471/1472–1478
† nach 1479
Über Abt Martins Herkunft und die frühen Jahre liegen uns keine Informationen vor. Vermutlich trat er in der Zeit des Abtes György Darabos in das Kloster Szentgotthárd (St. Gotthard) ein, dessen Leitung er um 1471/72 übernahm. Leider liegen für sein Amt als Abt so gut wie keine Nachrichten vor.
Um 1478 legte er seinen Abtstitel ab. Auf Wunsch von König Matthias begann mit Unterstützung der süddeutschen Abteien die Reform der Zisterzienserabteien in Ungarn. Das Generalkapitel machte damals die Äbte der betroffenen deutschen Klöster darauf aufmerksam, Abt Martin mutig um Hilfe zu bitten, um die Verhältnisse in Ungarn kennenzulernen. Aufgrund dessen können wir davon ausgehen, dass er sein Kloster nach den Vorschriften des Ordens leitete, außerdem, dass er sich für die Erneuerung des klösterlichen Lebens einsetzte. Danach hören wir noch einmal von Martin im Jahr 1479, als ihn das Generalkapitel aufgrund seiner vielen Verdienste und tugendhaften Werke (propter multiplicia sua merita et opera virtuosa) zum Prior der Abtei Bélakút in Pétervárad ernannte.
Danach verschwindet er aus den Quellen, also müssen wir seinen Tod nach 1479 verorten. Damals übernahm ein Abt namens Petrus Alemanus, vermutlich aus Deutschland, die Leitung der Abtei Bélakút.
Tibor Halász, Juli 2023