Raguenet De Saint-Albin, Godefroy

Godefroy Raguenet De Saint-Albin

Godefroy Raguenet De Saint-Albin OCSO

9. Abt der Zisterzienserabtei Acey 2021–2023

* 18. Sep. 1970 Versailles
03. Aug. 2023 Schweiz

Godefroy Bernard Marie Albin Raguenet De Saint-Albin wurde am 18. September 1970 in Versailles in eine Familie mit drei Kindern geboren. Sein Vater Philippe war Handelsvertreter, seine Mutter Christine († 2020) Hausfrau und Mutter. Er hatte einen älteren Bruder Thibaut, der 2011 starb, und eine jüngere Schwester Sybille, Karmelitin in Laval. Sein erster Kontakt mit dem monastischen Leben fand 1985 im Alter von 15 Jahren in Lérins statt, wo er während des Sommers arbeitete.

Nach seiner Schulzeit trat er 1990 in die Marineakademie ein, wurde 1993 Offizier in einer Spezialeinheit für maritime Kommandooperationen (Kampfschwimmer im Commando Hubert, Saint Mandrier) und war an mehreren Einsätzen beteiligt (1997 Oberleutnant). Wahrend eines Austauschs bei den Navy Seals in den USA 2000 besuchte er die Abtei Spencer, wo man ihm das Buch »Jusqu’où suivre?« des Generalabtes Bernardo Olivera über die Märtyrer von Thibirine gab, das seine Berufung nach dem Klosterleben weckte. Mehrmals hielt er sich in Midelt in Marokko auf, wo die beiden Überlebenden von Thibirine, Bruder Amédée Noto († 2008) und Jean-Pierre Schumacher († 2021), lebten.

2001 trat er in die Zisterzienserabtei strengerer Observanz Aiguebelle ein, mit der Aussicht, später an der Neugründung von Thibirine teilzunehmen, die jedoch nicht zustande kam. Er blieb in Aiguebelle, legte am 8. September 2003 die einfache Profess ab, die feierliche Profess am 8. Dezember 2007. Nach dem Theologiestudium am Institut Catholique in Paris, wo er bei den Benediktinern von La Source wohnte, und einem Studium der arabischen Kultur und Literatur am Dominikanischen Institut für Orientalische Studien in Kairo (Juli bis August 2009) wurde er am 1. Oktober 2011 vom damaligen Erzbischof Vincent Landel von Rabat in Marokko zum Priester geweiht.

Von Mai bis Juli 2013 half er bei der Ausbildung der Brüder im Kloster Kasanza in der Demokratischen Republik Kongo (Unterricht in Philosophie, Englisch, Islam, Predigten, Handarbeit). Anfang 2015 ging er als Seelsorger der Trappistinnen von Azeir (Fons Pacis, Tochtergründung von Valserena) nach Syrien, in der Nähe von Homs, an der Grenze zum Libanon, wo er dreieinhalb Jahre blieb und sich im christlich-islamischen Dialog engagierte (2. Februar 2015 bis 10. Mai 2018). Nach seiner Rückkehr nach Europa verbracht er einen mehrmonatigen Aufenthalt in der Schweizer Zisterzienserabtei Hauterive (Kanton Freiburg). Von dort aus wurde er nach dem Rücktritt von Jean-Marc Thévenet 2019 am 24. Januar 2020 zum kommissarischen Oberen (Superior ad nutum) des Tochterklosters Acey ernannt und am 25. März 2021 dort zum Abt gewählt. Die feierliche Benediktion erhielt er am 17. September desselben Jahres, dem Jahrestag der Einweihung der Klosterkirche, durch Bischof Jean-Luc Garin von Saint-Claude.

Er kam im August 2023 bei einer Bergwanderung während eines Erholungsaufenthalts in der Schweiz ums Leben. Als Gast der Abtei Hauterive war er mit dem Fahrrad unterwegs, als er am Abend des 3. August nicht zurückkehrte. Nach einer eintägigen Suche fand die Polizei zunächst das Fahrrad und am Nachmittag des 4. August die Leiche von Dom Godefroy. Offenbar war er aus einer Höhe von mehr als 50 Metern in die Tiefe gestürzt und den dabei erlittenen Verletzungen erlegen. Er wurde (von Generalabt Bernardus Peeters) auf dem Klosterfriedhof Acey begraben.

gge, Aug. 2023


Daten:

Prof.: 8. Sep. 2003, 8. Dez. 2007; Sac.: 1. Okt. 2011; Abbas: el. 25. März 2021, ben. 17. Sep 2021; Dev.: Fratres meos quaero.

Werke:

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Q.:

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Zitierempfehlung: Raguenet De Saint-Albin, Godefroy, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 18.08.2023, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Raguenet_De_Saint-Albin,_Godefroy

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