Scherelius, Michael

Michael Scherelius

Michael Scherelius

Zisterzienser der Abtei Ebrach; Amtmann in Würzburg

† 25. Dez. 1634 Würzburg

Michael Scherer, latinisiert Scherelius, aus Bamberg legte unter Abt Kaspar Brack (reg. 1615–1618) die Profess in der Zisterzienserabtei Ebrach ab. 1626 war er Beichtvater der Zisterzienserinnen im Kloster Himmelspforten bei Würzburg. Am Provinzkapitel 1627 in Salem und am Generalkapitel im Mai 1628 in Cíteaux nahm er als Vertreter seines Abtes Johannes Dressel teil.

1631 beim Schwedeneinfall war er Verwalter (Amtmann) des Ebracher Klosterhofs in Würzburg. Dort machte er einen großen Fehler, der zum Verlust des Ebracher Kirchenschatzes führte[1], indem er Abt Johannes den Empfang des seiner Obhut anvertrauten Kirchensilbers bescheinigte, zugleich aber auch die Stelle beschrieb, an der er ihn vergraben hatte[2]. Der betrunkene Bote, der ihn besorgen sollte, verlor bei Mainstockheim den Brief, der in die Hände eines Soldaten gelangte. Dieser bot es Scherer mehrmals gegen Geld an. Der aber leugnete die Verfasserschaft. Daraufhin übergab es der Soldat dem schwedischen königlichen Stallmeister, der sein Quartier im Ebracher Hof genommen hatte.

Der vom Hof gejagte Scherer fand Zuflucht im Franziskanerkloster Würzburg und kehrte erst wieder in den Ebracher Hof zurück, nachdem die Schwedischen Truppen Würzburg verlassen hatten. Er starb am 25. Dezember 1634[3] an einem Catarrh und wurde am 27. im Barfüßerkloster begraben, „in choro ante prandium“ (Dressel).

gge, Okt. 2023

  1. Nur Johann Dressels Abtstab ist noch erhalten. Er befindet sich im Reichsmuseum in Stockholm, eine Kopie im Museum Ebrach.
  2. Ein Fass war beim Erker der Abteistube vergraben, das zweite im Mist beim Viehstall versenkt.
  3. Tagesangabe nach dem Tagebuch von Dressel. Jäger hat stattdessen den 26. Dezember.

Werke:

(mit Nikoluas Hoffmann): Prosphonemata gratulatoria quae admodum reverendo in Christo patri ac domino D. Casparo Brackio, …. Schwindtlauff, 1616, 23 Seiten.

Literatur:

Jäger, Johannes: Series abbatum et religiosorum exempti monasterii Ebracensis, Ord. Cisterc., a tempore 1126 beati Adami I abbatis, usque ad annum 1803, in: Cistercienser Chronik 14 (1902), passim, hier S. 234 · Hüttner, Franz: Memoiren des Zisterzienserabts Johann Dressel von Ebrach aus den Jahren 1631–1635, in: Studien und Mitteilungen aus dem Benediktiner- und Zisterzienserorden 27 (1906), S. 108 (Notiz über seinen Tod).

Zitierempfehlung: Scherelius, Michael, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 5.10.2023, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Scherelius,_Michael

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