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Die Kongregation wurde später auch '''Kongregation von Melleray''' (''Congregatio Observantiae Mellearensis'') genannt, nachdem der hl. Stuhl 1884 die Personalunion der Ämter des Generalvikars und des Abtes von La Trappe getrennt hatte und Abt [[Vachette, Eugène|Eugène Vachette]] von [[Melleray]] zum Generalvikar gewählt worden war. | Die Kongregation wurde später auch '''Kongregation von Melleray''' (''Congregatio Observantiae Mellearensis'') genannt, nachdem der hl. Stuhl 1884 die Personalunion der Ämter des Generalvikars und des Abtes von La Trappe getrennt hatte und Abt [[Vachette, Eugène|Eugène Vachette]] von [[Melleray]] zum Generalvikar gewählt worden war. | ||
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| − | Die Kongregation von | + | Die Kongregation von La Trappe entstand, als Papst Pius IX. mit dem Dekret ''Licet monachi'' vom 25. Februar 1847<ref>Abgedruckt in: [[Nomasticon cisterciense]], hg. von [[Séjalon, Hugues|Hugues Séjalon]], Solesmes 1892, S. 656–659.</ref> die seit 1834 bestehende [[Kongregation Unserer Lieben Frau von La Trappe in Frankreich]] in zwei Kongregationen trennte, die alte Reform, genannt [[Kongregation von Sept-Fons]], und die neue Reform oder Kongregation von La Trappe. Eine dritte [[Kongregation von Westmalle]] für die belgischen Klöster bestand schon seit 1836. |
| − | + | Anlass für die Trennung waren gravierende Differenzen zwischen dem der ''Ancienne Réforme'', d.h. dem von [[Rancé, Armand-Jean|Armand-Jean de Rancé]] (1626–1700) entworfenen Reglement, folgenden Ordenszweig um die Abtei Sept-Fons und dem der ''Nouvelle Réforme'' folgenden Zweig um die Abtei La Trappe, der nach einem von [[Lestrange, Augustin|Augustin de Lestrange]] (1746–1827) beeinflussten Reglement lebte, der sog. ''primitiven'' Observanz von [[Cîteaux]]. Spannungen zwischen beiden Zweigen bestanden von Anfang an, eskalierten aber schließlich 1844 so weit, dass sich die Mönche der zur Observanz von Sept-Fons gehörenden Abtei [[Port-du-Salut]] an die römische Kurie wandten und einen Generalvikar aus ihrer eigenen Observanz forderten. | |
| − | + | Die Kongregation von La Trappe bestand zunächst aus sieben Mönchs- (La Trappe, Melleray, [[Bellefontaine]], [[Aiguebelle]], [[Bricquebec]], [[Timadeuc]], [[Staouëli]]) und vier Frauenklöstern Les [[Gardes]], [[Maubec]], [[Lyon-Vaise]] und [[La Cour-Pétral]] (heute [[Clairefontaine]]), griff aber durch Neugründungen und Affiliationen während des 19. Jahrhunderts auch ins Ausland aus: Irland ([[Mount Melleray]] und [[Roscrea]]), England ([[Mount Saint Bernard]]), den USA ([[Gethsemani]] und [[New Melleray]]), Österreich-Ungarn ([[Reichenburg]]), Kanada ([[Petit-Clairvaux]] und [[Oka]]) und Syrien (Akbes), 1891 auch noch [[San Isidro]] in Spanien. Neugründungen in Frankreich waren z.B. [[Neiges]], [[Acey]], [[Fontgombault]] und [[Bonnecombe]]. Auch die Frauenklöster vermehrten sich in ähnlicher Weise, mit Ausnahme von San Vito in Italien (heute [[Vittorchiano]]) allerdings nur innerhalb Frankreichs (Blagnac, Espira, Bonneval, Saint-Paul-aux-Bois und Lanouvelle). | |
| − | + | Generalvikar der Kongregation war bis 1884 der Abt von La Trappe, zuletzt [[Salasc, Etienne|Étienne Salasc]], dann Abt Eugène Vachette von Melleray. Das Hauptkloster la Trappe sollte – nach dem Vorbild von Cîteaux und seinen Primarabteien – von den Äbten von Melleray, Bellefontaine und Aiguebelle gemeinsam visitiert werden. | |
| − | + | Die Kongregation von La Trappe/Melleray ging mit dem [[Generalkapitel OCSO 1892|Unionskapitel 1892]] – nachdem ein erster [[Vereinigungsversuch 1878|Versuch der Vereinigung 1878]] gescheitert war – mit der Kongregation von Westmalle und der Kongregation von Sept-Fons im neugegründeten ''Orden der reformierten Zisterzienser Unserer Lb. Frau von La Trappe'' auf, heute [[Zisterzienser der strengeren Observanz]] (OCSO) genannt. | |
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Aktuelle Version vom 27. Mai 2020, 14:11 Uhr
Die Kongregation der Neuen Reform Unserer Lieben Frau von La Trappe, frz. Congrégation de la Nouvelle Réform de Notre-Dame de la Trappe, lat. Congregatio Recentioris Reformationis B.M.V. de Trappa, oder nach ihrem Stammkloster La (Grande) Trappe auch Kongregation von La Trappe genannt, war ein Zusammenschluss französischer Zisterzienserklöster der strengeren Observanz (Männer und Frauen), der von 1847 bis 1892 bestand.
Die Kongregation wurde später auch Kongregation von Melleray (Congregatio Observantiae Mellearensis) genannt, nachdem der hl. Stuhl 1884 die Personalunion der Ämter des Generalvikars und des Abtes von La Trappe getrennt hatte und Abt Eugène Vachette von Melleray zum Generalvikar gewählt worden war.
Geschichte
Die Kongregation von La Trappe entstand, als Papst Pius IX. mit dem Dekret Licet monachi vom 25. Februar 1847[1] die seit 1834 bestehende Kongregation Unserer Lieben Frau von La Trappe in Frankreich in zwei Kongregationen trennte, die alte Reform, genannt Kongregation von Sept-Fons, und die neue Reform oder Kongregation von La Trappe. Eine dritte Kongregation von Westmalle für die belgischen Klöster bestand schon seit 1836.
Anlass für die Trennung waren gravierende Differenzen zwischen dem der Ancienne Réforme, d.h. dem von Armand-Jean de Rancé (1626–1700) entworfenen Reglement, folgenden Ordenszweig um die Abtei Sept-Fons und dem der Nouvelle Réforme folgenden Zweig um die Abtei La Trappe, der nach einem von Augustin de Lestrange (1746–1827) beeinflussten Reglement lebte, der sog. primitiven Observanz von Cîteaux. Spannungen zwischen beiden Zweigen bestanden von Anfang an, eskalierten aber schließlich 1844 so weit, dass sich die Mönche der zur Observanz von Sept-Fons gehörenden Abtei Port-du-Salut an die römische Kurie wandten und einen Generalvikar aus ihrer eigenen Observanz forderten.
Die Kongregation von La Trappe bestand zunächst aus sieben Mönchs- (La Trappe, Melleray, Bellefontaine, Aiguebelle, Bricquebec, Timadeuc, Staouëli) und vier Frauenklöstern Les Gardes, Maubec, Lyon-Vaise und La Cour-Pétral (heute Clairefontaine), griff aber durch Neugründungen und Affiliationen während des 19. Jahrhunderts auch ins Ausland aus: Irland (Mount Melleray und Roscrea), England (Mount Saint Bernard), den USA (Gethsemani und New Melleray), Österreich-Ungarn (Reichenburg), Kanada (Petit-Clairvaux und Oka) und Syrien (Akbes), 1891 auch noch San Isidro in Spanien. Neugründungen in Frankreich waren z.B. Neiges, Acey, Fontgombault und Bonnecombe. Auch die Frauenklöster vermehrten sich in ähnlicher Weise, mit Ausnahme von San Vito in Italien (heute Vittorchiano) allerdings nur innerhalb Frankreichs (Blagnac, Espira, Bonneval, Saint-Paul-aux-Bois und Lanouvelle).
Generalvikar der Kongregation war bis 1884 der Abt von La Trappe, zuletzt Étienne Salasc, dann Abt Eugène Vachette von Melleray. Das Hauptkloster la Trappe sollte – nach dem Vorbild von Cîteaux und seinen Primarabteien – von den Äbten von Melleray, Bellefontaine und Aiguebelle gemeinsam visitiert werden.
Die Kongregation von La Trappe/Melleray ging mit dem Unionskapitel 1892 – nachdem ein erster Versuch der Vereinigung 1878 gescheitert war – mit der Kongregation von Westmalle und der Kongregation von Sept-Fons im neugegründeten Orden der reformierten Zisterzienser Unserer Lb. Frau von La Trappe auf, heute Zisterzienser der strengeren Observanz (OCSO) genannt.
gge, Mai 2020
- ↑ Abgedruckt in: Nomasticon cisterciense, hg. von Hugues Séjalon, Solesmes 1892, S. 656–659.