Tesselin Düber OCist
Zisterzienserlaienbruder der Abtei Marienstatt; erster Professe nach der Wiederbegründung 1888
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† 6. Jan. 1906 Streithausen-Marienstatt
Der 1846 in Herdorf geborene Friedrich Düber war Bergmann (Hauer) in der Herdorfer Grube Bollnbach. 1870/71 musste er als Sanitätssoldat am Deutsch-Französischen Krieg teilnehmen. Nach Kriegsende 1871 an seine alte Arbeitsstätte zurückgekehrt, wurde er bei einem der damals häufigen Grubenunglücke schwer verletzt und legte das Gelübde ab, im Fall seiner Genesung in das Kloster Marienstatt einzutreten, wo seit 1888 wieder Mönche aus der österreichischen Abtei Wettingen-Mehrerau bei Bregenz lebten. Am 2. Mai 1889 wurde Düber als Novize eingekleidet, erhielt den Ordensnamen Tesselin und legte am 7. Mai 1890 als erster Professe die Ordensgelübde in die Hände des wenige Tage zuvor (am 27. April) benedizierten Abtes Dominikus Willi ab.
Bruder Tesselin arbeitete zunächst als Koch, da die Schwestern, die das vor der Wiederbesiedlung in den Klostergebäuden untergebrachte Kinderheim betreut hatten, Marienstatt verlassen hatten. Später versah er auch den Dienst des Küsters (»Kirchenbruder«) und errichtete und pflegte in der Basilika ein mit Steinen aus „seiner Herdorfer Grube“ geschmücktes „Heiliges Grab“, „welches zwar bei Kunstkennern wenig Lob findet, immerhin aber einen großen Anziehungspunkt für das Volk bildet, das daselbst so gerne betet“ (Abt Konrad Kolb).
Er starb am 6. Januar 1906 an einem Nierenleiden. Sein Grab befindet sich auf dem Klosterfriedhof.
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Literatur:
Rhein-Zeitung, Ausg. HA. (2006), 5 vom 6. Jan. 2006, S. 17 · abtei-marienstatt.de.Vorlage:Page.name: DÜBER, Tesselin (Friedrich) OCist (1846–1906) – Biographia Cisterciensis