Dréta, Antal

Antal Dréta

Antal Dréta

dtsch. Anton Dréta

Abt von Pilis-Pásztó (1812–1823) und Zirc (1814–1823)

* 22. Juli 1762 Győr-Szentmárton
† 28. De. 1823 Zirc

Antal Dréta, Taufname János (Johann), wurde 1762 in Győr-Szentmárton, dem heutigen Pannonhalma, als Sohn des Ferenc Dréta und der Erzsébet Keller geboren. Seine Gymnasialstudien absolvierte er in Győr (dt. Raab), wo er bei seinem Onkel mütterlicherseits lebte, dem Domherren Antal Keller.[1] Am 21. Oktober 1785 als Novize in die Zisterzienserabtei Zirc eingetreten, legte er am 21. Oktober 1786 die Profess ab. Danach wurde er nach Heinrichau in Schlesien geschickt, wo er sein Studium beendete, und am 22. September 1787 in Breslau durch Weihbischof Anton Ferdinand von Rothkirch und Panthen zum Priester geweiht wurde.

Nach seiner Rückkehr nach Zirc war seine erste Disposition als Lehrer an der Volksschule von Veszprém (1787–1788), dann von 1788 bis 1793 als erster ansässiger Pfarrer in Lókút (dt. Rossbrunn), danach kehrte er nach Zirc zurück. Hier war er zunächst Katechet (1793–1794), dann Cellerar im Kloster und excurrendo Pfarrprovisor in Borzavár (1794–1797), dann bis 1803 in Magyarpolány. Im selben Jahr wurde er auf Weisung der königlichen Statthalterei, die bestrebt war, den Konvent von Zirc zu madyarisieren, zum Prior von Zirc eingesetzt (5. Aug. 1803). Mit Dekret vom 3. Dezember 1803 beschnitt die Statthalterei auch die Rechte des Heinrichauer Abtes Konstantin Gloger auf Zirc, wodurch Dréta zum selbständigen Prior regens wurde (29. Sep. 1812). Nach dem Tod des Abtes Theophil Schumann von Pilis-Pásztó († 16. Nov. 1809) wählte der Konvent von Erlau Antal Dréta zum Nachfolger; Kaiser Franz I. unterzeichnete die Bestätigungsurkunde am 4. September 1812.

Als Kaiser Franz 1814, nach dem Tod des letzten Abtes von Heinrichau und Zirc, Konstantin Gloger († 18. Juni 1814 in Patschkau), Zirc als selbständige Abtei wiedererrichtete und ihr – zusätzlich zur Unterrichtstätigkeit der Patres von Pilis-Pásztó in Erlau – auch die Trägerschaft der ehemaligen Jesuitengymnasien Székesfehérvár (dt. Stuhlweißenburg) und Pécs (dt. Fünfkirchen) übertrug, ernannte er Dréta zum ersten Abt (19. Aug. 1814), mit dem Abttitel der drei Abteien Zirc, Pilis und Pásztó.

Unter dem Vorwurf der autokratischen und leichtsinnigen Wirtschaftsführung erhoben die Konventsmitglieder 1821 vor dem Bischof von Veszprém und, als dieser sich auf die Seite des Abtes stellte, vor dem Fürst-Primas Rudnay Klage gegen ihren Abt. Der Primas ließ die Beschwerden von einem Kommissär untersuchen, stellte sich aber auch auf die Seite Drétas.

Abt Dréta starb am 28. Dezember 1823 und hinterließ die Abtei in zerrütteten finanziellen Verhältnissen. Er wurde am 31. Dezember 1823 von Ágoston Taucher, Benediktinerabt von Bakonybél, vor dem Nebenaltar des Heiligen Kreuzes in der Abteikirche beigesetzt.

Sein Verdienst war es, den ungarischen Zisterziensern mit der Übernahme der Gymnasien in Stuhlweißenburg, Fünfkirchen und Erlau die Unterrichtstätigkeit verschafft zu haben. Zu seinem Nachfolger wurde nach zweijähriger Vakanz der Prior und Führer der ›Gegenbewegung‹ im Konvent, Ferdinand Villax, gewählt.

gge, Jan. 2011, rev. Feb. 2022

  1. Das Gymnasium war 1626 von den Jesuiten gegründet worden. Seit 1802 (bis heute) lehren dort Benediktiner. In der provisorischen Zeit nach der Aufhebung des Jesuitenordens bis zur Übernahme der Schule durch die Benediktiner – als Dréta die Schule besuchte – unterrichteten dort Weltpriester und angestellte Lehrer.

Daten:

Vest.: 21. Okt. 1785; Prof.: 21. Okt. 1786; Sac.: 22. Sep. 1787; Abbas: 4. Sep. 1812 (Pilis–Pásztó), 19. Aug. 1814 (Zirc-Pilis–Pásztó), inf. 13. Okt. 1814.

Literatur:

Békefi, Remigius und Blasius Czilek (Übers.): Geschichte des Cistercienser-Ordens in Ungarn von 1814–1896, in: Cistercienser Chronik 13 (1901), S. [65]–79. · Grüger, Heinrich: Heinrichau. Köln u. Wien, 1978, S. 293 · Schematismus Congregationis de Zirc S. Ordinis Cisterciensis ad annum scholarem 1942/43. Budapest, 1942.

Zitierempfehlung: Dréta, Antal, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 21.10.2022, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Dr%C3%A9ta,_Antal

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