Specht, Joseph

Joseph Specht

Joseph Specht

Abt der Zisterzienserabtei Neubourg 1760–1777

* 27. März 1707 Kientzheim
† 12. Feb. 1777 Neubourg

Joseph-François Specht aus Kientzheim war der Sohn von Jean Philippe Specht und Madeleine Heinrich. In die Zisterzienserabtei Neubourg bei Haguenau eingetreten, legte er dort 1740 die Profess ab. Sein Bruder Philippe Jacques Specht (* 24. Mai 1702 in Kientzheim; † 8. Mai 1765 in Koenigsbruck), Profess der Abtei Lützel (Lucelle), war seit 1749 Beichtvater der Zisterzienserinnen in der Abtei Königsbrück.[1]

Am 11. Februar 1760 unter dem Vorsitz des Abtes Grégoire Girardin von Lützel zum Abt gewählt, trat er die Nachfolge des im November 1759 verstorbenen Jacques Gacier d’Auvilliers an. Die Benediktion erhielt er im Mai desselben Jahres in Lützel durch Abt Grégoire; Assistenten waren die Äbte Xavier Bourste von Pairis und Augustin Müller von St. Urban. Specht folgte Abt Gacier auch als conseiller chevalier d’honneur d’Église im Souveränen Rat des Elsass, als der er am 15. Dezember 1760 vereidigt wurde.

Joseph Specht war der vorletzte Abt von Neubourg. Die Überlieferung bezeichnet ihn als „wahren Vater seiner Religiosen, von allen verehrt und geliebt wegen seiner Güte und seiner Sanftmut.“ Er setzte die Verschönerung der Abtei fort und gab den Bienenbrunnen in Auftrag, der heute vor der Kirche Saint-Georges in Haguenau steht und auf dem sich sein Wappen mit einem Specht befindet.

Unter seinem Nachfolger Jean-Ignace-Xavier Dreux wurde die Abtei im Zuge der französischen Revolution aufgelöst.

gge, April 2023, rev. Sep. 2023

  1. Ein Neffe und zwei Nichten traten ebenfalls in den Zisterzienserorden ein: Anne Marie Specht (* 1738 in Kientzheim), legte 1747 in Königsbrück die Profess ab und wurde dort Priorin; Jean-Baptiste Joos (* 5. April 1731 in Kientzheim; † 20. März 1791 ebd.) legte in Lützel die Profess ab. Anne Marie Koehler (* 21. Nov. 1747 in Kientzheim; † 13. Aug. 1829 ebd.) war ebenfalls Zisterzienserin in Königsbrück. Ein Großneffe, Jean Martin Koehler, (* 26. Mai 1765 in Kientzheim; † 13. März 1821 in Fréland), war Zisterzienser in Pairis (Profess 1786).

Daten:

Prof.: 1740; Abbas: el. 11. Febr. 1760, ben. Mai 1760.

Literatur:

Revue d’Alsace 11, 1860, S. 76 · Philippe Andre Grandidier: Alsatia sacra; ou, Statistique ecclésiastique et religieuse de l’Alsace avant la révolution Avec des notes inédites de Schoepflin, Band 1, 1899 · Sitzmann, Édouard: Dictionnaire de biographie des hommes célèbres de l’Alsace, Rixheim, Band II, 1909, S. 801–802.

Zitierempfehlung: Specht, Joseph, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 8.09.2023, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Specht,_Joseph

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