Sisto Benigni
Abt von Santa Maria in Carinis, Santa Croce in Gerusalemme und San Bernardo alle Terme; Generalpräses der italienischen Zisterzienserkongregation
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† 11./12. April 1842 Rom
Sisto Benigni, geboren 1762 in Treia in den Marken (bis 1790 Montecchio genannt), trat in die Abtei Santa Maria in Castagnola (Chiaravalle d’Ancona) ein. Er war einer der ersten jungen Studenten, die in das neue Zisterzienserkolleg geschickt wurden, das 1780 in Rom in S. Maria in Carinis unter der Leitung von Abt Amedeo Piermartini (präsidierender Abt der römischen Kongregation) gegründet wurde.
Zum Priester geweiht, wurde er in die Schule des Klosters S. Lorenzo in Doliolo geschickt, wurde aber fast sofort Lektor des Kollegs in Chiaravalle. Er war Konprokurator beim Generalprokurator des Zisterzienserordens Giovanni Colombino Fatteschi 1801–1806, Abt von Santa Maria in Carinis in Rom 1801–1806, Abt von San Bernardo alle Terme 1806–1825, Generalprokurator des Zisterzienserordens 1806–1820, zum Abtpräses der Kongregation S. Bernardi in Italia gewählt am 25. April 1814, von Papst Pius VII. für fünf Jahre, dann noch einmal für sechs Jahre pro tempore bestätigt, mit der einzigen Vollmacht, die Äbte der strikten Observanz zu bestätigen (Masoliver). Wiedergewählt als Generalpräses auf dem Kongregationskapitel am 25. April 1820 bis zum 18. April 1825 und erneut vom 4. Mai 1830 bis zum 10. Mai 1835, Abt von Santa Croce in Gerusalemme 1825–1840, Abt von San Bernardo alle Terme 1840–1842.
Sisto Benigni hatte während der napoleonischen Herrschaft 1810 erleben müssen, wie San Bernardo von den Revolutionären verwüstet wurde. 1811 musste er sein Kloster verlassen und konnte erst 1814, nach der Abdankung Napoleons und der Rückkehr Pius’ VII. nach Rom, zurückkehren. Als Generalprokurator und Generalpräses hatte er bei der Neustrukturierung der italienischen Zisterzienserkongregation in nachnapoleonischer Zeit eine führende Rolle (Maurer S. 50).
In Zusammenarbeit mit dem Bibliothekar der Sessoriana, Leandro de Corrieri, restaurierte Benigni 1825–26 die Bibliothek von S. Croce in Gerusalemme, die er durch die Schenkung zahlreicher Manuskripte und gedruckter Bücher aus seiner Privatsammlung erweiterte. Seine Verdienste um die Wiederherstellung der Sammlungen der Sessorianischen Bibliothek sind in einer gemalten Inschrift festgehalten, die der Bibliothekar Alberico Amatori 1840 im monumentalen Atrium der Sessorianischen Bibliothek anbrachte.
Er starb am 11. (Masoliver) oder 12. (Maurer) April 1842.
gge, März 2014, rev. Sep. 2024
Literatur:
Masoliver, Alexandre: El catálogo de los abades generales de Cister. ACi 44 (1988) 172–198, hier: S. 185, FN 72 · Maurer, Pius: Generalabt Teobaldo Cesari (1804–1879), sein Leben und Wirken. ACi 63 (2013) S. 37–401, hier: S. 50, FN 39 · Zakar, Polikárp: Regelungen zur Ausübung der Rechte des Abtes von Cîteaux nach der Französischen Revolution (1790–1900), in: Analecta Cisterciensia 23 (1967), S. 226–294, hier: S. 253, 256, 283.Vorlage:Page.name: BENIGNI, Sisto OCist (1762–1842) – Biographia Cisterciensis