Ineichen, Placidus

Placidus Ineichen

Placidus Ineichen OCist

Zisterzienser der Abtei Mehrerau; Seelsorger

* 28. Juli 1907 Hochdorf, Kt. Luzern, Schweiz,
04. Feb. 1969 Eschenbach, Kt. Luzern, Schweiz

Placidus Ineichen, Taufname Johannes, wurde am 28. Juli 1907 in Hochdorf im Schweizer Kanton Luzern geboren und wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf. Er besuchte die Lateinschule in Beromünster und war vier Jahre Internatsschüler am Missionshaus Bethlehem in Immensee. Durch Vermittlung des als Beichtiger im Kloster Eschenbach tätigen Mehrerauer Paters Leonhard Peter kam er im Herbst 1925 an die neu eröffnete Oblatenschule der Zisterzienserabtei Mehrerau und beuschte als Schüler das Abteigymnasium Collegium Bernardi.

Im Herbst 1927 als Novize eingekleidet, legte er nach dem Noviziat, am 18. November 1928, die Profess ab und setzte sein Gymnasialstudium fort. Nach der Matura am 3. Juli 1930 studierte er Philosophie und Theologie an der Hauslehranstalt, legte am 27. September 1931 gemeinsam mit Konrad Natter die feierliche Profess ab und wurde bald darauf von dem zur Erholung in Mehrerau weilenden Mainzer Bischof Ludwig Maria Hugo zum Subdiakon geweiht. Die Weihe zum Diakon im September 1932 und die Priesterweihe am 29. Juni 1933 erhielt er durch Erzbischof Raimund Netzhammer OSB.

Nach Abschluss seines Theologiestudiums wechselte P. Placidus im Herbst 1934 nach Birnau am Bodensee, blieb dort aber nur kurz, da Abt Kassian Haid ihn zum Lehramtsstudium vorgesehen hatte. Es kam jedoch nicht dazu, denn P. Leonhard Peter, inzwischen Prior in Untermais bei Meran, erbat ihn sich zur Verwaltung der Klostergüter und die Seelsorge in Untermais. Dort erhielt P. Placidus die kleine Pfarrei Gratsch. Am Maria-Himmelfahrtstag 1939 nahm er an der Wiedereröffnung der Abtei Hauterive in der Schweiz teil. Längere Zeit war er aushilfsweise in den Frauenklöstern Wurmsbach und Frauenthal tätig und war nach Kriegsende Spitalseelsorger in Sursee. Von dort wechselte er 1947 in gleicher Eigenschaft an das Sanatorium Mehrerau, bis er 1948 als Beichtiger und Spiritual in die Abtei Mariastern-Gwiggen abgeordnet wurde. Fünf Jahre später sandte ihn Abt Heinrich Groner als Beichtiger nach Eschenbach in der Schweiz.

Dort starb er in der Nacht des 4. Februar 1969 und wurde auf dem Eschenbacher Klosterfriedhof bestattet. Das Pontifikalrequiem hielt Abt Kassian Lauterer in Konzelebration mit dem bischoflichen Kanzler Hans Gruber (Ineichens Mitschüler). Anwesend waren neben zahlreichen Mitbrüdern und Weltgeistlichen auch die Äbte von Hauterive (Bernhard Kaul) und Seligenporten (Alberich Gerards).

gge, Aug. 2023


Daten:

Vest.: Herbst 1927; Prof.: 18. Nov. 1928, 27. Sep. 1931; Sac.: 29. Juni 1933.

Literatur:

Nachruf in Mehrerauer Grüße NF 31 (1969), S. 14–16 (Kolumban Spahr).

Zitierempfehlung: Ineichen, Placidus, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 20.08.2023, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Ineichen,_Placidus

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