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Aktuelle Version vom 21. Mai 2020, 10:29 Uhr
Das Generalkapitel der Zisterzienser der allgemeinen Observanz 1897
Verlauf und Ergebnisse
Das Generalkapitel 1897 tagte vom 24. bis 25. Juni 1897 in der Zisterzienserabtei Hohenfurt, unmittelbar im Abschluss an das Provinzkapitel (22./23. Juni) der österreichisch-ungarischen Zisterzienserkongregation. Anwesend waren 18 Kapitelväter, zwei Notare und zwei Sekretäre. Den Vorsitz führte Generalabt Leopold Wackarž von Hohenfurt, dessen Amtszeit, ebenso wie die des Generalprokurators Mauro Tinti, schon im Vorfeld von der Religiosenkongregation um zwei Jahre verlängert worden war.
Generalabt Wackarž eröffnete das Kapitel mit einem umfassenden Bericht über seine sechsjährige Amtszeit. Abtpräses Augustin Stöckli von Mehrerau berichtete über die schweizer-deutsche Kongregation. Die schwierige Frage der juristischen Stellung der Frauenklöster wurde auf das nächste Generalkapitel vertagt. Die überarbeiteten Statuten der österreichisch-ungarischen Zisterzienserprovinz (Prager Statuten von 1859) erhielten ihre Approbation; außerdem wurde über die Art und Weise der 1898 zu veranstaltenden Säkularfeier der Gründung von Cîteaux Beschluss gefasst und die Drucklegung eines Generalschematismus’ des ganzen Ordens beschlossen.[1]
Die von einzelnen Zisterziensern der strengeren Observanz („Trappisten“) aufgebrachte Frage der Wiedervereinigung beider Orden wurde besprochen, aber als undurchführbar und unerwünscht abgelehnt.
Auf Vorschlag des Generalprokurators Tinti wurde die Ausarbeitung einer Wahlordnung für die Wahl des Generalabtes und der Oberen durch eine Kommission beschlossen.
Teilnehmer
Österreichisch-ungarische Kongregation
- Abt Leopold Wackarž (Hohenfurt), Generalabt
- Abt Theobald Grasböck) (Wilhering), Generalvikar
- Abt Stephan Rössler (Zwettl)
- Abt Heinrich Grünbeck (Heiligenkreuz)
- Abt Meinrad Siegl (Ossegg)
- Abt Candidus Zapfl (Rein)
- Abt Ödön Vajda (Zirc)
- Abt Stephan Mariacher (Stams)
- Prior Justin Panschab (Lilienfeld)
- Prior regens Maurus Holba (Mogila)
- Prior Benedikt Hofinger (Schlierbach)
- Prior regens Vinzenz Kolor (Szczyrzyc)
Italienische Kongregation
- Mauro Tinti, Titularabt, Generalprokurator (der Generalpräses Bernardo Dell’Uomo hatte sich aus Gesundheitsgründen entschuldigt und schon im Voraus alle Beschlüsse akzeptiert)
Schweizerisch-deutsche Kongregation
- Abt Augustin Stöckli (Mehrerau), Generalvikar
- Abt Dominikus Willi (Marienstatt)
Belgische Provinz
- Abt Andreas Beeris (Val-Dieu)
- Abt Amadeus De Bie (Bornem)
Kongregation von Sénanque
- Prior Bernard Maréchal (Pont Colbert bei Versailles), ohne Stimmrecht
Als Notarii Capituli fungierten die Patres Dr. Benedikt Gsell aus Heiligenkreuz und Dr. Ákos Mihályfi aus Zirc, als Kapitelsekretär P. Justin Bauer aus Hohenfurt, als Referent P. Raphael Pavel, ebenfalls aus Hohenfurt.
gge, Feb. 2016
- ↑ Catalogus personarum religiosarum sacri et exemti ordinis Cisterciensis anno a fundatione Cistercii saeculari octavo Deo militantium. Ex decreto capituli-generalis die XXIV Junii 1897 in Monasterio Altovadensi celebrati. Wien, 1898.
Literatur:
Cistercienser-Chronik 9 (1897), S. 252–253 · Zakar, Polykarp/Schneider, Hans Bruno: Der Versuch des Ordens der Trappisten, sich wieder mit dem Zisterzienserorden zu vereinigen (1896–1898). Analecta Cisterciensia 45 (1989) 276–428, bes. 304–307.Zitierempfehlung: Generalkapitel OCist 1897, in: Biographia Cisterciensis (Cistercian Biography), Version vom 21.05.2020, URL: http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Generalkapitel_OCist_1897